Mehr als 100 Interessierte nahmen an der zweiten Konferenz „Kommunale Partnerschaften mit Afrika“ teil. Die Konferenz fand vom 24. bis 26. Oktober 2013 in der BallinStadt in Hamburg statt. Organisiert wurde sie in Kooperation der Freien und Hansestadt Hamburg mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt der Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen.
Ein abwechslungsreiches Programm bot den Teilnehmenden vielseitige Informationen rund um das Thema kommunale Partnerschaften. Rege diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft zu Themen wie Fairer Handel, Schulpartnerschaften, Bürgerbeteiligung und vieles mehr.
„Im Verlauf dieser Tage konnte jeder die besten Momente und die schwierigsten Momente, die Errungenschaften und Erfolge der Partnerschaft zwischen deutschen und afrikanischen Kommunen erleben. Alle Teilnehmer konnten für sich herausfinden, was sie in ihrem dezentralisierten System oder in ihrer Kommune verwenden können, um die Entwicklung an der Basis entsprechend der jeweiligen Gegebenheiten zu festigen oder harmonisch zu fördern.“, betonte seine Exzellenz Essohanam Comla Paka, Botschafter der Republik Togo.
Für Oberbürgermeister Dr. Didas Massaburi aus der Hamburger Partnerstadt Dar es Salaam, Tansania, braucht es vor allem drei Dinge für eine gute kommunale Partnerschaft: „Symbolische Unterstützung, zum Beispiel indem man einen Platz nach seiner Partnerstadt benennt. Zweitens finanzielle oder personelle Unterstützung und insbesondere Zugang zu Know-how. Und drittens einen Geist von Brüderlichkeit und Vertrauen.“
Stolz präsentierte die Delegation aus Tansania den Teilnehmenden den Dar-es-Salaam-Platz in der Hamburger HafenCity, als Symbol lebendiger Städtepartnerschaft. Dr. Dorothee Stapelfeldt, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, hatte die Delegation und Konferenzteilnehmenden zu einem festlichen Empfang ins Rathaus der Hansestadt eingeladen.
Die dreitägige Konferenz bot eine Vielfalt an verschiedenen Perspektiven zu kommunalen Partnerschaften mit Afrika. So erklärte Jean-Pierre Elong Mbassi, Generalsekretär der United Cities and Local Governments of Africa (UCLG):„Staaten verfolgen eigene Ziele, Menschen möchten hingegen Freundschaft und anderen helfen. Deshalb ist Engagement auf lokaler Ebene die Grundlage von Veränderungen. Insbesondere da die Urbanisierung vor allem in kleinen Städten geschieht.“
Die europäische Perspektive beleuchtete Frédéric Vallier, Generalsekretär, Rat der Gemeinden und Regionen in Europa (RGRE): „Das Motto der EU ‚in Vielfalt geeint‘ gilt auch für kommunale Partnerschaften mit afrikanischen Kommunen.“
„Große Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam lösen. Auf der kommunalen Ebene sind viele Menschen in der Zivilgesellschaft aktiv und Bürgermeisterinnen können das bündeln. Denn Kommunen haben die fachliche Expertise, während kommunale Partnerschaften das Thema Austausch auf die lokale Ebene tragen. Mit Engagement Global haben wir ein gutes Instrument, mit dem wir Partnerschaften unterstützen können“, erläuterte Dr. Christiane Bögemann-Hagedorn, Unterabteilungsleiterin Zivilgesellschaft und Wirtschaft, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Hannelore Klabunde, Bürgermeisterin der Stadt Bad Belzig, möchte gerne eine Städtepartnerschaft mit Kamerun eingehen und war sehr von der Veranstaltung angetan: „Ich habe in den letzten Tagen viel gehört, woher man Unterstützung bekommen kann. Ich sehe nicht den wirtschaftlichen Erfolg – ich sehe hier viel Freundschaft – und dass Bürgerinnen sich aus einem anderen Land über ihre Erfahrungen auszutauschen. Ich werde unsere Stadtverordneten ermutigen, dass wir das unterstützen.“