Abschlussfeier „Jugend in Bewegung“

Am Montag, den 14. November kam in Kempten ein Projekt aus dem Oberallgäu zum Abschluss, bei dem Jugendliche, insbesondere mit Fluchterfahrung, ein halbes Jahr gemeinsam unter professioneller Anleitung gearbeitet haben. „Jugend in Bewegung – Youth on Move“ hat einen methodischen Ansatz entwickelt, mit Hilfe dessen jugendliche Flüchtlinge ihre Kompetenzen und Erfahrungen für sich und die Gesellschaft nutzbringend machen können. Empowerment ist der Schlüsselbegriff und er meint damit Befähigung, Ich-Stärkung und Aktivierung.

In Workshops, bei organisierten Stadtgesprächen, im Kontakt mit Vertretern der Politik und Ehrenamtsbeauftragten, während eines Filmdrehs, beim Besuch der Außenstelle von Engagement Global in Stuttgart - überall haben sich die Jugendlichen im vergangen halben Jahr mit ihren persönlichen Zielen und den gesellschaftlichen Visionen einer nachhaltigen Gesellschaft beschäftigt.

Begleitet wurden sie dabei von den beiden interkulturell versierten Trainern Dr. Judith Abdel-Masih-Thiemann und Mohan Dhamotaran, im Auftrag und in Kooperation mit der Aussenstelle von Engagement Global.

Zur Abschlussfeier waren nun die haupt- und ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer der jungen Geflüchteten gekommen, sowie Vertreterinnen der Trägereinrichtungen, der Unterkünfte und aus der Verwaltung. Anke Heinroth von der Diakonie Kempten betonte, dass auch Träger durch das Projekt in einen Austausch miteinander kommen und sich vernetzen konnten. Das war zu Beginn diesen Jahres keineswegs gegeben, da musste ganz schnell aufgebaut und Strukturen geschaffen werden. Alina Alltag der Stadt Kempten von der Kommunalen Jugendarbeit, war begeistert vom außergewöhnlichen Engagement der jungen Geflüchteten, die nicht als Zielgruppe sondern Akteure von bürgerschaftlichem Engagement in der Kommune wahrgenommen werden wollen.

Ali aus Afghanistan meinte, er habe gelernt, wie man helfen kann und im Sommer absolvierte er dazu ein sechswöchiges Praktikum im Pflegeheim. Melanie aus dem Oberallgäu möchte in zwei Jahren einen lang gehegten Plan verwirklichen und nach Kenia reisen, um sich sozial zu betätigen. Hussein aus Syrien beschreibt, dass es gar nicht so einfach ist, Leadership-Aufgaben zu übernehmen, denn die Erwartungen der anderen Flüchtlinge sind sehr hoch und nicht immer können sie erfüllt werden. Am Ende ist nur eines klar, dass es für die Jugendlichen kein Ende ist – manche möchten weiter machen und fragen, wann es den nächsten Workshop gibt.