Wo die Köpfe der Bonner Politiker bei den Fragen der Journalisten rot glühten und die Antworten im grauen Tabakrauch durch den Saal zogen – 160 Besucherinnen und Besucher gingen am Sonntag, 14. September 2014, auf eine politische Zeitreise.
Zum Tag des offenen Denkmals wurde zum zweiten Mal der ehemalige Saal der Bundespressekonferenz im Tulpenfeld 7 geöffnet. Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen lud alle Bürgerinnen und Bürger ein, unter dem Motto „Politische Farben in schwarz-weiß“ die Bonner Hauptstadtzeit Revue passieren zu lassen.
Zeitzeugen berichteten lebendig aus dieser Zeit und gaben so manche Anekdote zum Besten: Helmut Hohrmann, der langjährige Korrespondent für Deutschlandfunk und RIAS, und Günter Wagenknecht, Kanzleramtsmitarbeiter unter Kiesinger, Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder und Merkel. Mehr Farbe in die besondere Architektur des Saals brachte Dr. Martin Bredenbeck von der Werkstatt Baukultur.
Neben den Führungen gab eine Ausstellung mit zahlreichen Fotos Einblicke in die Bonner Hauptstadtzeit.
Engagement Global gGmbH hat seit Anfang 2012 im ehemaligen Gebäude der Bundespressekonferenz in Bonn ihren Sitz. Seit 2009 steht der Gebäudekomplex im Tulpenfeld als Baudenkmal unter Denkmalschutz und wird seit 1999 nicht mehr genutzt. Erkennungszeichen des historischen Bundespressesaals war und ist heute noch eine meterhohe, mit Quadraten versehene Mahagoniwand.
Der bundesweite Tag des offenen Denkmals hat das Ziel, den Bürgerinnen und Bürgern die Bedeutung ihrer Denkmäler näher zu bringen. Denkmalschutz- und pflege braucht bürgerschaftliches Engagement. Dieses Jahr fand der Denkmaltag unter dem Motto „Farbe“ statt.