In Burkina Faso leben rund 19 Millionen Menschen, überwiegend islamischen Glaubens. Übersetzt heißt der westafrikanische Staat „Land der aufrichtigen Menschen“. Lange Zeit war Burkina Faso eine französische Kolonie und erlangte 1960 seine Unabhängigkeit. Noch heute gehört das Land zu den ärmsten Ländern der Welt.
Diese Informationen geben nur einen kleinen Einblick in die Fülle von Themen die beim zweiten Vorbereitungsseminar der Auszubildenden des Wirtschaftsbetriebs Hagen behandelt wurden. Bereits zum zweiten Mal wird eine Gruppe von sieben Auszubildenden im November nach Burkina Faso reisen und dort die gemeinnützige Organisation Managré Nooma zum Schutz von Waisenkindern (A.M.P.O.) unterstützen. Im Vordergrund stehen Hilfestellungen in den Bereichen Landschaftsbau, Ent- und Bewässerungsbau sowie notwendige Instandsetzungen an den Waisenhäusern von A.M.P.O.
Die Reise ist Teil der Zusatzqualifizierung „Junges Handwerk in der Entwicklungszusammenarbeit“ und wird durch das nordrhein-westfälische Landesprogramm „Konkreter Friedensdienst“ gefördert. Die Auszubildenden aus den Bereichen Landschaftsgärtnerei, Forstwirtschaft und Elektroinstallation bekommen einen tatkräftigen Einblick in die entwicklungspolitische Arbeit von A.M.P.O. in Burkina Faso. Sie werden für drei Wochen an drei verschiedenen Einsatzorten mitwirken. Für Ihren Einsatz erhalten sie ein vom Westdeutschen Handwerkskammertag unterzeichnetes Zertifikat. Lutz Lindenbach, Landschaftsgärtner in der Ausbildung, freut sich darauf „dabei zu sein, wenn Sachen verändert werden“.
Die Vorbereitungsseminare wurden von der Engagement Global Außenstelle Düsseldorf angeboten und im Rahmen des Programms „Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland“ gefördert. Bereits im ersten Vorbereitungsseminar wurden landeskundliche und entwicklungspolitische Aspekte Burkina Fasos behandelt.
Bei dem zweitägigen Seminar vom 14. bis 15. Oktober 2017 standen vor allem die Themen Interkulturalität, Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie Konfliktlösungsstrategien im Vordergrund. Teilnehmende aus dem letzten Jahr berichteten über ihre Erfahrungen und motivierten die Auszubildenden, Vorurteile abzubauen und über den Tellerrand zu schauen. Für die ehemalige Teilnehmerin Kaja Kröger, die auf eigene Kosten ein zweites Mal mitfährt, habe sich nach der Reise ihr Verständnis für Abfall, Wasser, Lebensmittel und auch den Umgang mit Menschen grundlegend verändert hat. Sie selbst verbrauche nun viel weniger Plastik und konsumiere bewusster. So wie sie haben noch zwei weitere Ehemalige eine erneute Reise nach Burkina Faso unternommen, um ihre positiven Erlebnisse wiederaufleben zu lassen und dort gewonnene Freunde zu besuchen.
Der Wirtschaftsbetrieb Hagen ist der erste kommunale Partner, der seine Auszubildenden an der Zusatzqualifizierung teilnehmen lässt. Ein weiterer Partner ist die Stadt Köln, die in diesem Jahr fünf Auszubildende in ein Elefantenschutzprojekt nach Namibia schickte.