Bazaar Berlin 2016

Heute öffnet der Bazaar Berlin 2016 für fünf Tage unter dem Berliner Funkturm seine Tore. Mit dabei: Fair Trade Market. Diesen Ausstellungsbereich für fair gehandelte Produkte gibt es zum dritten Mal. Die Fläche in Halle 15.1 war drei Monate vor Messebeginn ausgebucht. Das Thema Fairer Handel steht bei den Besuchern des Bazaar Berlin hoch im Kurs: Der Fair Trade Market schaffte es im Ranking des Besucherinteresses in den vergangenen beiden Jahren jeweils auf den zweiten Platz.

Fairer Handel stand auch im Zentrum des Pressegesprächs, bei dem am Dienstag Doa Wadi, Business Women Forum Palestine, Lanna Idriss, Gyalpa e.V., Barbara Mabrook, Projektleiterin Bazaar Berlin und Elisabeth Bolda von Engagement Global, Außenstelle Berlin Fragen beantwortet hatten. Wolfgang Wagner, PR-Manager der Messe Berlin GmbH, bezeichnete Engagement Global als wichtigsten Unterstützer des Fair Trade Market.

Die Botschaft am Stand von Engagement Global lautet „Fairer Handel macht Entwicklungspolitik“. Die Informations- und Bildungsangebote machen deutlich, dass die Produzenten keine Almosen brauchen, sondern gerecht bezahlt werden müssen. Denn so werden die Voraussetzungen geschaffen, dass sie ihre Entwicklung in die eigenen Hände nehmen können. Vier verschiedene Gruppen stellen auf dem Stand von Engagement Global die Produkte ihrer Partner vor. Die Entstehungsgeschichten der Gruppen sind Geschichten von persönlichen Beziehungen, die sich durch längere Aufenthalte in den Ländern des Südens entwickelt haben.

Iyoti Fair Works entstand durch eine junge Frau, die während ihres weltwärts-Aufenthaltes in Indien arbeitete. Sie lernte indische Näherinnen kennen und daraus entstand in Folge ein deutsch-indisches Fair Fashion Label, das Kleidung sozial und ökologisch nachhaltig produziert und den Näherinnen ein faires Einkommen, Qualifizierungen und Gesundheitsvorsorge sichert.

In der deutsch-laotischen Gesellschaft haben sich Fachleute aus der Entwicklungszusammenarbeit zusammengetan. Gemeinsam mit ihrem laotischen Partnerverein bringen sie Projekte auf den Weg, um beispielsweise Kleinbauernfamilien eine Qualifizierung zur Aufzucht von Seidenraupen zu ermöglichen. Mit der Seidenweberei können sie ein zusätzliches Einkommen erzielen und für ihre Schals, die im Fairen Handel zu kaufen sind, erhalten sie faire Preise.

Fairer Handel ist in der Entwicklungszusammenarbeit und Bildungsarbeit so wichtig, weil er zeigt: Es ist etwas zu machen, auch im Kleinen. Wir können anfangen das Richtige zu tun, wenn wir wollen. Oder wie Iyoti Fair Works schreiben: „Schon klar, wir alleine werden die Textilindustrie wahrscheinlich nicht umkrempeln. Aber wir können als positives Beispiel vorangehen und zeigen, dass es anders, besser, gerechter geht. Wir können für andere Unternehmen Inspiration und für Kundinnen und Kunden die Alternative sein. Und wir können Frauen in Indien ihren Lebensunterhalt ermöglichen. Und das ist auch schon eine ganze Menge finden wir.“