Von Upcycling-Workshop über Kleidertausch bis zur Modenschau: Am Aktionstag der Außenstelle Hamburg von Engagement Global und der Bücherhalle Hamburg gab es für die Besucherinnen und Besucher viel zu sehen und zu erleben. Unter dem Motto „fair and share“ zeigten die Kooperationspartner gemeinsam mit verschiedenen norddeutschen Fairtrade-Akteurinnen und Akteure wie nachhaltig Mode sein kann.
Beim Upcycling-Workshop haben die Teilnehmenden etwa alten Kleidungsstücken einen neuen Look verpasst und bei der Kleidertauschparty aussortierte Kleidung miteinander getauscht. Gemeinsam mit dem Verein Mobile Bildung e.V. und der Fair Trade Stadt Hamburg boten die Kooperationspartner außerdem verschiedene Mitmach-Aktionen an, um die Weltreise einer Jeans zu verfolgen, Jenga der etwas anderen Art zu spielen, verschiedene Textil-Siegel kennenzulernen oder das eigene Wissen zu fairem Handel zu testen. Die Ausstellung „Change your Shoes“ wird über den Aktionstag hinaus in der Zentralen Bücherhalle zu sehen sein.
Highlight des Tages war eine Modenschau, bei der nachhaltige Mode der Hamburger Labels spaluoer, Faible and Failure, NoNoi, Paul Kadjo, JAN ´N JUNE und Recolution von Helen Fares vorgestellt und von Performerinnen und Performern im Stil des Voguings vorgeführt wurde.
Im Anschluss an die Modenschau fand dann noch ein Gespräch über Mode und Nachhaltigkeit in den globalen Lieferketten statt. Mit dabei waren Jessica Grage von der Kampagne für Saubere Kleidung sowie die Modeschöpferinnen und -schöpfer Paul Kadjo vom gleichnamigen Label, Isabelle Mann von faible and failure und Stefanie Panholzer von spaluoer. Mit den Zuschauerinnen und Zuschauern sprachen sie beispielsweise über die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der überwiegend weiblichen Näherinnen in der Modebranche. In diesem Zusammenhang wurde auch der Unterschied zwischen Mindestlöhnen und existenzsichernden Löhnen erklärt. Weitere Gesprächsthemen waren die Ressourcenherkunft und Materialienbeschaffenheit nachhaltiger Kleidung sowie die Problematik in Bezug auf Greenwashing.
Jessica Grage fasst das Thema des Gesprächs wie folgt zusammen: "Die Textilindustrie, als drittgrößte Fertigungsindustrie der Welt, zeichnet sich durch einen enormen Ressourcenverbrauch aus. Die ökologischen und sozialen Missstände bestehen dabei entlang der globalen Lieferkette und bisher hat das Setzen auf freiwillige Selbstverpflichtung bei Unternehmen nicht zu ausreichenden Verbesserungen geführt. Für eine nachhaltige textile Lieferkette benötigen wir daher ein wirkungsvolles EU-Lieferkettengesetz."