Vergangenen Sonntag, am 4. Dezember 2016, wurde zum zweiten Mal der Entwicklungspolitische Filmpreis verliehen. In der Kategorie Kurzfilm erhielt Zoe Steingaß für den fünfzehnminütigen Film „Tagiir“ den Preis, in der Kategorie Dokumentarfilm konnte Nora Johanna Brockamp mit „Zwischen den Fronten“ überzeugen. Beide Preise sind mit je 500 Euro dotiert.
Der Entwicklungspolitische Filmpreis will junge Filmschaffende dazu ermuntern, sich mit Fragen der Globalisierung und Entwicklungspolitik zu beschäftigen. Vergeben wird der Preis seit 2015 vom Filmbüro Baden-Württemberg, gemeinsam mit dem Dachverband Entwicklungspolitik e.V. (DEAB), dem Evangelischen Zentrum für Entwicklungsbezogene Filmarbeit (EZEF) und Engagement Global. Die Außenstelle Baden-Württemberg / Bayern von Engagement Global engagierte sich von Beginn an in der Jury und unterstützt die Verbreitung der Filme.
Aus der Jury-Begründung zu „Tagiir“: „In dieser Entwicklungsgeschichte ist die sehr gute schauspielerische Leistung hervorzuheben. Es ist eine Arbeit, die nachdenklich macht und die ein Thema aufgreift, das unsere Gesellschaft aktuell bewegt: die Annäherung der Lebenswelten von jungen Flüchtlingen und jungen Menschen, die hier aufgewachsen sind. Die globalen politischen Verstrickungen von Waffenproduktion, Krieg, Flucht und Migration werden nur angedeutet und sind doch ganz eindeutig und klar nachvollziehbar.“
Zu dem siebenminütigen Dokumentarfilm „Zwischen den Fronten von Nora Johanna Brockamp sagte die Jury: „Der Filmemacherin ist ein kleines Kunstwerk gelungen. Mit den Stilmitteln der Animation hat sie eine Dokumentation geschaffen. Hier wird ohne Auszuschweifen und ohne auf dramatisierende Effekte abzuzielen eine Fluchtgeschichte erzählt, die berührend ist.“ Der Film ist in Englisch mit deutschen Untertiteln.