„Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eine Haltung“. Dies war nur eines der Statements von Teilnehmenden als Fazit des digitalen BNE-Festivals Nordrhein-Westfalen am 16. und 17. April 2021. BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dazu eingeladen hatten das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV NRW), die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und die Außenstelle Düsseldorf von Engagement Global.
Unter dem Motto „Mitgestalten – Mitdenken – Mitmachen“ hatten rund 500 Teilnehmende die Gelegenheit, sich rund um das Thema BNE zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen. Bildungseinrichtungen, Vereine, Netzwerke und Organisationen waren eingeladen, das Programm mitzugestalten. Die in der ursprünglichen Präsenz-Planung vorgesehenen Formate wie Workshops, Diskussionsrunden oder Mitmach-Aktionen wurden in ein digitales Format übersetzt. Über 100 Programmvorschläge wurden eingereicht; rund 40 dieser Angebote konnten in mehreren parallelen Zeitfenstern von den Teilnehmenden wahrgenommen werden. Hinzu kamen Filme und Podcasts, die über die Internetseite abgerufen werden konnten, sowie zahlreiche Informationsstände im digitalen Raum.
Das Festival wurde von der Umweltministerin des Landes NRW Ursula Heinen-Esser, Alfred Buß, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, sowie Jens Kreuter, Hauptgeschäftsführer von Engagement Global, eröffnet. Imme Scholz, stellvertretende Direktorin des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) und Mitglied im Nachhaltigkeitsbeirat der Bundesregierung, sowie Ute Stoltenberg, bis 2018 Lehrstuhlinhaberin für Nachhaltigkeitsforschung an der Leuphana Universität Lüneburg, haben die Veranstaltung inhaltlich eingeleitet und zusammen mit der Ministerin an einer Podiumsdiskussion zu Thema „Bildung als eine Voraussetzung nachhaltiger Transformation“ teilgenommen.
Im Fokus vieler Gespräche und Workshops stand das neue UNESCO-Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs“ (ESD 2030 oder BNE 2030). Es betont die Rolle von Bildung für nachhaltige Entwicklung für die globale Nachhaltigkeitsagenda und verdeutlicht, welchen Beitrag BNE zu jedem einzelnen der Entwicklungsziele leisten kann. Die Fokussierung auf die Entwicklungsziele stärkt die globale Perspektive von BNE. Mit dem neuen UNESCO-Programm sind BNE und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung gleichsam noch enger zusammengerückt.
Auch das kulturelle Programm hatte bildungs- und entwicklungspolitische Implikationen: Verteilungsgerechtigkeit, nachhaltiger Konsum und gerechte Bildungschancen waren die Themen der Poetry Slamer und Slamerinnen Jesse James LaFleur, Ella Anschein, Micha el-Goehre und Andreas Weber. Der Beitrag von Siiri, Teilnehmerin des Song Contests „Dein Song für EINE WELT!“ 2019/20, war ein starkes Plädoyer für eine generationenübergreifende Solidarität angesichts weltweiter sozialer und ökologischer Krisen.
Engagement Global war Mit-Veranstalter des Festivals, aber auch Mit-Gestalter: Über die Programme Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) und Bildung trifft Entwicklung (BtE) sowie seitens der Abteilung Schulische Bildung wurden eine Reihe von Workshops angeboten.
Die Abteilung Schulische Bildung sowie das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm ENSA waren zudem mit virtuellen Infoständen vertreten.
Für das Festival wurde im Künstlerverein Malkasten in Düsseldorf ein Übertragungsstudio eingerichtet, von dem aus per Livestream die allgemeinen Konferenzteile übertragen wurden. Moderatorin der Gesamtveranstaltung war die Journalistin Nadine Kreutzer.