Stille herrscht im Kino. Gebannt schauen rund 220 Schülerinnen und Schüler auf die Leinwand. Der Dokumentarfilm „The True Cost – Der Preis der Mode“ zeigt Bilder von Fabrikhallen, in denen unzählige Frauen eng nebeneinander sitzen und nähen; Stapel von Lederstücken, die mit hochgiftigen Chemikalien behandelt werden; Kinder die an verschmutzten Flüssen spielen. Arbeiterinnen und Arbeiter berichten von ihren Arbeitsbedingungen und Herausforderungen. Aktivistinnen und Aktivisten erzählen von ihrem Engagement für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Textilindustrie und im Modegeschäft.
„Ein T-Shirt oder eine Hose für weniger als zehn Euro? Wie kann es sein, dass Kleidung bei uns so wenig kostet?“ – So lautet die Einstiegsfrage des Dokumentarfilms. Der Film zeigt eindrucksvoll den Weg, den T-Shirts, Hosen und Schuhe durchlaufen, bevor diese zu uns ins Geschäft kommen.
Am Montag, dem 19. November 2018, war der Auftakt zur Filmreihe „17 Ziele – EINE Zukunft“ bei den SchulKinoWochen, dem Filmprogramm zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung.
Nach der Filmvorführung konnten die Schülerinnen und Schüler Fragen an Gunther Beger, Abteilungsleiter im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), und Anne Neumann, Referentin bei FEMNET e.V., stellen. Die Schülerinnen und Schüler interessierte, was sie tun können, damit es Näherinnen in Bangladesch oder Indien besser geht oder wie sie sich als Schülerinnen und Schüler faire Mode leisten können.
Anne Neumann von FEMNET e.V. gab zu bedenken, warum man denn überhaupt Kaufen muss: „Es gibt so viele Alternativen wie zum Beispiel Kleidertausch-Börsen oder Second Hand-Läden. Ich habe meine Kleidung auch von dort“, so Neumann.
Gunther Beger empfahl: „Achtet beim Kauf darauf, was auf den Etiketten steht. Auf der Internetseite der Initiative „Siegelklarheit“ könnt ihr euch schlau machen, welche Siegel für welche Standards stehen, zum Beispiel Fair, Bio, keine Kinderarbeit.“
Im Foyer erfuhren die Schülerinnen und Schüler zudem vieles über Projekte von FEMNET e.V. und die Arbeit des BMZ.