Geflüchtete und Binnenvertriebene sowie die Gemeinden, die sie aufnehmen, bilden die Zielgruppe eines Projektes der Christoffel-Blindenmission e.V. (CBM) in der Diffa-Region im Südosten des Staates Niger.
Innerhalb dieser Zielgruppe leben rund 30 Prozent der Menschen mit einer Behinderung.
Das Projekt begann im September 2019 und adressiert insgesamt 1.200 Haushalte, in denen insgesamt 8.000 Menschen leben; davon haben etwa 2.400 eine Behinderung. Mindestens 1.800 von ihnen sollen am Ende des Projekts 2022 über ein verbessertes Wissen zu ihren Rechten verfügen. Die soziale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen aus der Gruppe der Binnenvertriebenen und Geflüchteten soll zudem messbar verbessert sein. Auch sollen 15 Brunnen barrierefrei gebaut werden, so dass auch Menschen mit geringer körperlicher Kraft sie nutzen können.
Alle Haushalte werden unterstützt durch den Bau von Brunnen, Aufklärung zu Hygiene, Umweltschutz und Ernährung sowie entsprechende Maßnahmen in der Landwirtschaft oder Kleintierhaltung. Das Projekt baut auf den humanitären Hilfsmaßnahmen auf, die CBM gemeinsam mit verschiedenen lokalen Partnern bereits zwischen November 2016 und Januar 2019 in der Diffa-Region umgesetzt hat. So wurden beispielsweise Latrinen, Brunnen und Duschen in den Camps und Aufnahmegemeinden errichtet und dabei auf Barrierefreiheit geachtet. Sechs weitere Hilfsorganisationen konnten für die Belange von Menschen mit Behinderungen so weit sensibilisiert werden, dass sie Maßnahmen zur Inklusion in ihre Hilfsprogramme integrierten.
Für das aktuell bis 2022 laufende Projekt sind die engen Kontakte mit anderen Hilfsorganisationen und den lokalen Behörden, insbesondere mit der Selbstvertretungsorganisation FNPH (Fédération Nationale des Personnes Handicapées) und ihre Mitwirkung bei der Projektplanung sehr hilfreich. Denn neben den angestrebten materiellen Verbesserungen durch Brunnenbau oder Einkommen schaffende Maßnahmen ist es ein Ziel, Menschen mit Behinderung aus der Gruppe der Geflüchteten oder Binnenvertriebenen stärker in die örtlichen Selbstvertretungsorganisationen zu integrieren. So können sie ihre Interessen in den sozialen und politischen Prozessen selbst vertreten.
Finanziert wird das Projekt über das Programm bengo von Engagement Global aus Mitteln der Sonderinitiative Flucht und Migration des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.