Entwicklungspolitische Bildung im Fokus

Rund 3.000 Gruppen, Vereine und Initiativen in Nordrhein-Westfalen (NRW) engagieren sich für die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Unterstützung können sie dabei von Promotorinnen und Promotoren erhalten. Diese Fachleute für entwicklungspolitische Bildungsarbeit beraten, qualifizieren und vernetzen die meist ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteure.

Die Arbeit des Promotorenprogramm zahlt auf die Erkenntnis ein, dass Bildung ein Grundstein für entwicklungspolitische Zusammenarbeit und ehrenamtliches Engagement ist. Der Internationale Tag der Bildung am 24. Januar lenkt den Blick auf die Millionen Kinder und Jugendlichen weltweit, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zu Schulunterricht und Lernmaterialien haben. Gleichzeitig macht er darauf aufmerksam, dass nach wie vor keine Chancengleichheit besteht und es an qualifiziertem Bildungspersonal mangelt – auch in Deutschland. Mit ihrer Bildungsarbeit stärken die Promotorinnen und Promotoren den lokalen Einsatz für globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung.

Promotorinnen und Promotoren sind Ansprechpersonen auf zivilgesellschaftlicher Seite für entwicklungspolitische Themen. An diese Fachleute können sich Interessierte und Ehrenamtliche mit Fragen und Ideen ebenso wenden wie Aktive aus Kommunen, Kirchen, Schulen, Stiftungen, Politik, Verwaltung oder Wirtschaft. Sie beraten und vernetzen, bringen Menschen zusammen und stoßen zudem Projekte und Aktionen an, um über Klimawandel, Flucht und Migration oder fairen Handel zu informieren.

Das bundesweite Netzwerk besteht aus rund 150 Promotorinnen und Promotoren und wird von der Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland e.V. sowie der Stiftung Nord-Süd-Brücken getragen und von Bund und Ländern finanziert.

In NRW ist das Promotorenprogramm in gemeinsamer Trägerschaft des Eine Welt Netz NRW und der Außenstelle Düsseldorf von Engagement Global. NRW gilt als Vorreiter des seit 1996 bestehenden Programms und fördert über das Bund-Länder-Programm hinaus weitere Promotorenstellen mit spezifischen Landesinteressen, zum Beispiel eine Entwicklungspartnerschaft mit Ghana. Insgesamt arbeiten in NRW aktuell rund 20 regionale sowie 16 Fachpromotoren und –promotorinnen. Die regionalen Promotoren sind Generalisten in ihrer jeweiligen Region und dort gleichsam für alles zuständig, also für Angebote der Bildungsarbeit, Vernetzung, Beratung der Zivilgesellschaft. Die Fachpromotoren arbeiten landesweit und haben jeweils ein Spezialgebiet (Fairer Handel, Ghana Partnerschaft oder Migration/Flucht), zu dem sie beraten und Bildungsangebote machen.  Außerdem sind in NRW sechs Promotorinnen und Promotoren in einem Modellprojekt für interkulturelle Öffnung aktiv. Sie unterstützen das Engagement entwicklungspolitischer und migrantischer Initiativen in ihrer Region und bringen ihre eigenen Erfahrungen aus Flucht und Migration in die Eine Welt-Arbeit ein.