Ein gelungener Einstieg in die Entwicklungszusammenarbeit: Engagement Global-Geschäftsführerin Gabriela Büssemaker diskutierte am Dienstag, 13. März 2012 zusammen mit Vertreterinnen aus Bildungspolitik und Zivilgesellschaft über das Thema „Simply the best. Nutzen und Nachteil von Elitenförderung in der EZ“ bei der Bonner Plattform Internationale Zusammenarbeit. Erstmals war Engagement Global hier gemeinsam mit der Deutschen Welle und der KfW Entwicklungsbank Veranstalter.
Elitenförderung ist ein Thema, das vor allem in der Entwicklungszusammenarbeit oftmals Widerspruch bis Ablehnung auslöst, doch was heißt Elite überhaupt? Für Gabriela Büssemaker ist potenziell jeder gemeint, der sich aufgrund seiner Fähigkeiten, jedoch ungeachtet seines Alters, sozialen Status oder Geschlechts, für sein Land engagiert. Von Verantwortungseliten spricht auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in der im Februar 2012 vorgelegten Bildungsstrategie. Demnach sei der Zugang zu Grund- und Sekundarschulbildung elementar, um später eine tragende Rolle bei der Entwicklung des eigenen Landes übernehmen zu können, betonte Roland Lindenthal, Leiter des Referats Bildung.
Bildung dürfe dabei jedoch nicht für sich alleine stehen, sondern müsse an berufliche Perspektive gekoppelt sein, so Annette Hübinger, Mitglied der CDU/CSU- Fraktion im Deutschen Bundestag sowie im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Zukunft habe Elitenförderung zudem nur, wenn Wege gefunden werden den sogenannten Brain Drain vorzubeugen. Neben der Sorge, dass gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte aus den Partnerländern abwandern, gab Sandra Dworack, Bildungsexpertin von Oxfam, zu bedenken, dass davon viele gerne wieder in ihre Heimat zurückkehren wollten, es jedoch häufig nicht genügend Arbeitsplätze gäbe.
In Deutschland sehen sich wiederum Austauschprogramme wie ASA oder weltwärts oftmals dem Vorwurf ausgesetzt, unter dem Deckmantel der Entwicklungszusammenarbeit die eigene Elite auszubilden. Ausdrücklich angesprochen seien mit diesen Programmen jedoch Menschen aus verschiedenen Bildungsbereichen, so Gabriela Büssemaker. Jeder solle die Chance erhalten sich zu engagieren und etwas im eigenen Land zu verändern. Simply the best – for all.