Fachlicher Austausch und praktische Fragen der Evaluierungsarbeit bestimmten das Jahrestreffen der Evaluierungseinheiten deutscher Organisationen in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) am Donnerstag, 31. Januar und Freitag, 1. Februar 2019, in Bonn. Eingeladen hatten das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Engagement Global. Mehr als 70 Teilnehmende aus 30 Organisationen nutzten das zweitägige Treffen, um gemeinsame Herausforderungen zu identifizieren und sich zu best practices auszutauschen.
Konkret ging es um Planung und Monitoring der Evaluierungsarbeit, Umgang mit Fehlern bei Evaluierungen, Möglichkeiten der Förderung der Evaluierungskultur sowie Feedback zur aktuell laufenden Reform der „Orientierungslinien zu den Evaluierungskriterien“ des BMZ. Die Evaluierungseinheiten der Organisationen verfolgen dabei unter anderem folgende Ziele: evidenzbasierte Projektsteuerung, evidenzbasierte Kommunikation mit Partnern und der Öffentlichkeit und die Erfüllung der Rechenschaftspflicht gegenüber Zuwendungsgebern.
Ilsedore Kraus, Referentin in der Stabsstelle Qualitätsmanagement, Revision bei Engagement Global, moderierte die Veranstaltung. Nach einem Grußwort von Angela Krug, Leiterin des Stabsbereichs bei Engagement Global, führte Michaela Zintl, Leiterin des Referats Evaluierung und Ressortforschung vom BMZ, in das Thema ein und sprach auch über die Herausforderung, Evaluierungsergebnisse für die Weiterentwicklung von Programmen zu nutzen.
In Vorträgen stellten Referentinnen und Referenten der teilnehmenden Organisationen Chancen und Probleme der Evaluierungsarbeit dar. Unter anderem zeigte Dr. Sven Harten vom Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) auf, wie aus Fehlern in der Evaluierung gelernt werden kann. Thorsten Bär von Word Vision Deutschland e.V. berichtete über die letzte Meta-Evaluierung der Organisation und die dortigen Bemühungen, die Qualität von Evaluierungen stetig zu verbessern. Außerdem sprach Dorothea Giesen-Thole von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) über die Möglichkeiten und Grenzen eine Evaluierungskultur zu fördern. Sie ging unter anderem der Frage nach, wie eine Evaluierungskultur in den Organisationen stärker verankert werden kann.
Michaela Zintl, die langjährige Leiterin des Referats Evaluierung und Ressortforschung im BMZ, wurde auf diesem Jahrestreffen verabschiedet. Sie zeichnete für die Durchführung der jährlichen Evaluierungstreffen verantwortlich und geht in diesem Jahr in den Ruhestand. Die Treffen werden jährlich vom BMZ gemeinsam mit einer Evaluierungseinheit aus einer EZ-Organisation ausgerichtet, in diesem Jahr übernahm Engagement Global diese Rolle.