Fair spielen statt hart arbeiten

Dass die Zeit für und die Chance auf schulische Bildung nicht für alle Kinder auf der Welt eine Selbstverständlichkeit sind, ist vielen jungen Menschen hierzulande nicht bewusst. Umso wichtiger ist es, schon in der Schule für das Thema zu sensibilisieren und aufzuzeigen, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf die Lebensumstände von Menschen in anderen Teilen der Welt hat.

„Wir als Konsumentinnen und Konsumenten sind gefragt, mit unserem Kaufverhalten bessere Bedingungen zu fordern. Umso wichtiger, dass Menschen schon in jungem Alter für dieses wichtige Thema sensibilisiert werden, schließlich konsumieren wir alle von klein auf“, erklärt Wiebke Schwinger, Projektleiterin beim Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik.

Die Gefahren für arbeitende Kinder sind immens. Sie können körperliche und physische Schäden erleiden, müssen häufig unter unmenschlichen und gefährlichen Bedingungen arbeiten.  Sie können keine Schule besuchen und damit sind ihnen meist auch Perspektiven auf ein besseres Leben verwehrt. Der Aktionstag, der am 12. Juni begangen wird, soll für einen weltweiten Einsatz gegen Kinderarbeit mobilisieren.

Die Lerneinheit „Fair spielen“ aus dem Unterrichtsmaterial zur aktuellen Runde des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle“ zahlt ebenfalls auf dieses Ziel ein und will Schülerinnen und Schüler zu eigenem Engagement motivieren.

Die Lerneinheit, die für die Klassenstufen 3 und 4 konzipiert wurde, vermittelt Kindern Wissen über Produktion, Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit und Lieferketten – und das anhand eines für viele selbstverständlichen Alltagsgegenstands: Spielzeug.

Mit dem Unterrichtsmaterial lernen Kinder, dass ihr Spielzeug zu 80 Prozent aus anderen Ländern importiert wird und vieles davon möglichst kostengünstig und unter schlechten Arbeitsbedingungen mit gesundheitsgefährdenden Materialien und auch von Kindern produziert wird. Die Schülerinnen und Schüler werden dazu angeleitet, ihre Wertvorstellungen und ihren Konsum kritisch zu reflektieren und Möglichkeiten zu erarbeiten, wie sie durch lokales Handeln globale Wirkungen erzielen können.

Was ist ungerecht? Was wäre fair? Das sind Fragen, mit denen sich die Kinder mithilfe der Unterrichtseinheit beschäftigen und anhand derer sie lernen, wie sie selbst fair handeln können. Unter anderem nehmen sie die Ziele des Lieferkettengesetzes in den Blick, das im vergangenen Jahr von der Bundesregierung beschlossen wurde. Das Gesetz will den Schutz der Menschenrechte entlang der weltweiten Lieferketten verbessern, Kinder- und Zwangsarbeit verhindern und gefährliche Stoffe verbieten.

Durch das Ausloten eigener Handlungsoptionen im globalen Kontext erfahren Schülerinnen und Schüler, wie selbst dazu beitragen können, die Lebenssituation von anderen Kindern nachhaltig zu verbessern.