Faire Mode und Stoffgeschichten

Ein Fachgespräch zwischen nachhaltigen Designer*innen und Leonie Lojenburg, der Expertin für nachhaltige Mode und Hamburger Botschafterin der Fashion Revolution Gruppe, eröffnete den Nachmittag. Gesprochen wurde über die Verantwortung von Modedesigner*innen und Markenunternehmen bei der Gewährleistung von ethisch vertretbaren Arbeitsbedingungen entlang der Lieferketten. Zur Sprache kam auch, wie nachhaltige Modelabels wirtschaftliche Chancen im Globalen Süden schaffen und lokale Gemeinschaften unterstützen können. Das Lieferkettengesetz wurde erläutert und Fragen dazu beantwortet. Durch die Veranstaltung führten die Moderatorinnen Lara Wichels und Jamie James Watson.

Ein Exkurs zu innovativen Techniken und Materialien, die auf Nachhaltigkeit setzen, schlug eine inhaltliche Brücke zur Ausstellung „Stoffgeschichten – über global bewegte Materialien“. Diese Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Akademie Mode und Design München (AMD) und der Außenstelle Stuttgart von Engagement Global. Sie ist als Wanderausstellung konzipiert und kann entliehen werden.

„Stoffgeschichten“ informiert über faire und unfaire Mode, setzt sich mit der Produktion und Handelsgeschichte von Stoffen auseinander. Dabei steht das Material im Mittelpunkt. In Hamburg wurden Baumwolle, Seide, Viskose und Zukunftsmaterialien unter die Lupe genommen. Fotos und Texte beschäftigten sich mit den Fragen: Was macht die Materialien besonders? Was bedeuten sie für Mensch und Umwelt? Wie werden sie hergestellt und welche Wege legen sie zurück? Was sind nachhaltige Alternativen? Haptische Materialproben und ein Webrahmen rundeten die visuellen Informationen ab.

Eine extravagante Modenschau regionaler nachhaltiger Marken krönte den Nachmittag: Im Stil einer Performance präsentierten die Hamburger Modelabels Dietrich und Kock, E!nyani, Bridge and Tunnel, Jede.Studio, Ohohom und Rain Angels ihre Mode. Die Moderatorinnen begleiteten die Performance mit Informationen zur Nachhaltigkeit der vorgeführten Labels und „zerfaserten“ die vorgestellte Kleidung nach – beispielsweise – virtuellem Wasserverbrauch, Rohstoffherkunft und Lieferwegen.