Mit einer Finissage zum Thema „Frauen auf der Flucht“ wurde am Donnerstag, 6. Februar 2020, die Karikaturenausstellung „Ein Ort. Irgendwo“ im ISSO-Institut, Institute for Social and Sustainable Oikonomics, in Koblenz beendet.
Lokal aktive Vertreterinnen aus der Migrations- und Integrationsarbeit erzählten über ihre persönlichen Erfahrungen und Eindrücke aus der Arbeit mit Betroffenen.
Beatrix Sieben, Geschäftsführerin des ISSO-Instituts, und Theresa Holzer von Engagement Global stellten zunächst die Hintergründe und Entstehungsgeschichte der Karikaturenausstellung vor, die das Ergebnis eines internationalen, künstlerischen Wettbewerbs zu den Themen Flucht und Migration ist. Anschließend leitete Petra Keller von Medica Mondiale e.V. mit einem Einführungsvortrag das Thema des Abends ein. Die Veranstaltung drehte sich um genderspezifische Fluchtursachen und –erfahrungen und darum, wie eine traumasensible Integration ermöglicht werden kann.
Dabei sprach Petra Keller auch konkret das Publikum an: „Wir sind verantwortlich dafür, auf welches Umfeld Menschen nach ihren traumatischen Erfahrungen stoßen“. Sie forderte weiter, dass Gewaltschulkonzepte stärker vorangebracht werden müssten und es sowohl weitere Prävention sowie Intervention von und bei Gewalt an geflüchteten Frauen geben müsse.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion machten neben Petra Keller auch Roula Fallal von der Initiative Frauenzimmer Koblenz, Karima Faddane, Integrationslotsin und Mitglied im Beirat für Migration und Integration der Stadt Koblenz, sowie die Juristin und Journalistin Soumaia Talo Alolabi aus Syrien ihre Standpunkte zum Thema deutlich und berichteten von persönlichen Erfahrungen.
Nach dem thematischen Input hatten die Gäste die Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen und gemeinsam über das Gehörte und Gesehene ins Gespräch zu kommen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Musikschule zwischen den Weinbergen aus Koblenz. Durch den Abend führte Daniel Steiger von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) in Koblenz.