Aufgrund des andauernden Bürgerkriegs suchen allein in den Nachbarländern Syriens mehr als 6,7 Millionen Menschen aus Syrien Schutz . Für die Aufnahmeländer, vor allem für die Kommunen, ist die Aufnahme so vieler Menschen eine große und kaum zu bewältigende Herausforderung.
Die Initiative „Kommunales Know-how für Nahost“ der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global initiiert und fördert kommunale Projektpartnerschaften zwischen deutschen Kommunen und den Aufnahmekommunen in Jordanien, im Libanon und in der Türkei. Durch den Austausch von kommunalem Fachwissen und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe entwickeln die Projektpartner lokale Lösungsansätze, die Einheimischen und Geflüchteten zu Gute kommen.
Die Bezirke Eskişehir-Tepebaşı in der Türkei und Treptow-Köpenick in Berlin pflegen seit drei Jahren eine Städtepartnerschaft. Berlin und Eskişehir sind moderne, weltoffene Großstädte und dynamische Wirtschafts- und Bildungsstandorte mit einer vielseitigen Kreativszene. Doch die Arbeitslosenzahlen unter jungen Menschen mit Migrationshintergrund sind hoch. Insbesondere in Eskişehir-Tepebaşı betrifft die hohe Arbeitslosigkeit auch gut Ausgebildete aus sozialen und kreativen Berufen.
Im Mittelpunkt des Kooperationsprojekts stand daher ein sozial- und kreativwirtschaftliches Existenzgründungszentrum in Tepebaşı. Dessen Kursangebot und inhaltliche Ausrichtung für Menschen mit und ohne Migrations- oder Fluchtgeschichte wurde im Jahr 2018 mit Unterstützung der SKEW konzipiert und wird inzwischen erfolgreich umgesetzt. Außerdem erarbeiteten die Projektpartner Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gründungszentrums und für Ehrenamtliche in der Geflüchtetenarbeit.