Information und Bewusstsein der Öffentlichkeit sind von zentraler Bedeutung, um entwicklungspolitische Aufgaben zukunftsorientiert anzugehen. Unter anderem darauf verweist der Welttag der Information über Entwicklungsfragen, der am 24. Oktober 1973 zum ersten Mal begangen wurde. Er hat das Ziel, für Fragen der Entwicklungspolitik zu sensibilisieren, globale Herausforderungen in den Fokus zu rücken und damit Verständnis wie Zusammenarbeit zu fördern.
Dazu trägt auch Engagement Global mit ihren unterschiedlichen Bildungs- und Informationsangebote bei, richtet sich mit ihnen an Interessierte jeden Alters und Wissensstandes. Wer etwa bereits Expertise in einem Themenbereich der Entwicklungszusammenarbeit aufgebaut hat und weitergeben möchte, kann über das Programm zur Förderung entwicklungspolitischer Qualifizierungsmaßnahmen (PFQ) finanzielle Unterstützung für die Durchführung von Trainings bekommen. Das ASA-Programm wiederum ist ein Angebot für junge Menschen, sich in oder nach dem Studium oder der Ausbildung entwicklungspolitisch weiterzubilden, in Seminaren in den kritischen Austausch zu gehen und in Projekten Handlungskompetenzen zu erlangen.
Für Lernende macht zudem das Programm Bildung trifft Entwicklung (BtE) globale Zusammenhänge und Lebenswelten erfahrbar. Zur Vermittlung von Themen wie etwa fairem Handel, verantwortungsvollem Konsum oder Klimawandel – im Unterricht oder bei anderen Weiterbildungsangeboten – bietet BtE pädagogische Arbeitsmaterialien ebenso wie den Kontakt zu passenden Referentinnen und Referenten. Insbesondere Schülerinnen und Schülern werden so schon früh vielfältige und niederschwellige Möglichkeiten geboten, sich mit entwicklungspolitischen Inhalten auseinanderzusetzen.
Dazu motiviert auch der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle“. Mit dem Ziel, globale Entwicklung im Unterricht aller Jahrgangsstufen und Schulformen zu etablieren, prämiert der Wettbewerb Projekte, die sich einfallsreich und nachhaltig mit Entwicklungsfragen beschäftigen. Bei der Wettbewerbsrunde 2019/2020, die das Thema „Meine, deine, unsere Zukunft?!“ hatte, stellte die 10. Klasse der Eichenschule in Scheeßel ein fachübergreifendes Projekt vor, mit der Frage im Mittelpunkt: Sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDG) zu erreichen?
Die Schülerinnen und Schüler haben in den Fächern Politik und Mathe Hintergrundinformationen und Fakten zu den 17 Nachhaltigkeitszielen recherchiert und berechnet, ob deren Zielvorgaben erfüllbar sind. „Wir haben herausgefunden, dass, wenn sich politisch nichts verändert, die Agenda-Ziele bis 2030 nicht erreicht werden können“, fasst die 16-Jährige Fenja das Ergebnis zusammen. „Das heißt, die Weltgemeinschaft muss stärker zusammenarbeiten, um die Ziele noch erreichen zu können.“
Die 10. Klasse erarbeitete ein Handbuch mit den gesammelten Informationen, Prognosen und Handlungsoptionen. Das Projekt, das in der Kategorie 3 (Klasse 8 bis 10) den dritten Platz erreichte, wurde von der Jury als gelungenes Beispiel für eine fächerübergreifende, informative und reflektierte Auseinandersetzung mit einer entwicklungspolitischen Frage bewertet.