Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) wurden am 25. September 2015 auf dem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen in New York verabschiedet. Die 17 Nachhaltigkeitsziele, auch Agenda 2030 genannt, sind ein Vertrag, der festlegt, wie die großen Probleme der Welt – etwa Armut, Hunger und Klimawandel – gelöst werden sollen. Ziel der Agenda 2030 ist es, dass der weltweite wirtschaftliche und gesellschaftliche Fortschritt so gerecht und verantwortungsvoll gestaltet wird, dass er allen Menschen auf der Welt zugutekommt und die Umwelt keine bleibenden Schäden davonträgt. Die 17 Ziele sollen bis 2030 erreicht werden.
Der Agenda 2030 sind fünf Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien vorangestellt:
- Die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellen
- Den Planeten schützen
- Wohlstand für alle fördern
- Frieden fördern
- Globale Partnerschaften aufbauen
Die „5Ps” (People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership) verdeutlichen die Zusammenhänge zwischen den Zielen und unterstreichen, dass eine nachhaltige Entwicklung nur möglich ist, wenn sie auf ökologischer, ökonomischer und sozialer Ebene gleichzeitig und gemeinschaftlich vollzogen wird.
Unter dem Motto „Run Together – For Peace and Development” liefen am Samstag, 21. September 2019, rund 90 Läuferinnen und Läufer durch die Euregio Maas-Rhein und setzten am Weltfriedenstag gemeinsam ein Zeichen für eine friedliche, demokratische, faire und nachhaltige Lebenswelt. Die Euregio Maas-Rhein ist die Europaregion im gemeinsamen Grenzraum Belgiens, Deutschlands und der Niederlande.
In Kooperation mit dem Programm Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) von Engagement Global rückte der Lauf in diesem Jahr die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in den Fokus der Veranstaltung. Auf ihren Trikots trugen die Laufenden das Ziel 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen – über die Marathondistanz von 42 km durch die Grenzregion und kreuzten dabei auch die Niederlande und Belgien.
An vier Etappenpunkten konnten sich die Teilnehmenden nicht nur mit Getränken und Obst stärken, sondern bekamen auch Fragen mit auf den Weg: Mit Plakaten wurden sie dazu angeregt, über den Zusammenhang von Klimawandel, Ungleichheit und Krieg sowie über eigene Handlungsmöglichkeiten nachzudenken.
Im Ziel auf dem Augustinerplatz in Aachen wurden die gestellten Fragen von Heinz Jussen von Flame for Peace und Thomas Klein von Engagement Global aufgegriffen. Sie schlugen den Bogen zwischen den Anforderungen an das Laufen und dem Einsatz für Frieden und die Nachhaltigkeitsziele.
Der Poetry Slammer Lukas Knoben ergänzte dies durch ein Plädoyer zum aktiven Handeln, in dem die Nachhaltigkeitsziele den Bezugsrahmen darstellten: „Also aufgestanden [...], Beine ausgeschüttelt, denn der letzte Lauf war‘s lang nicht […]. Dabei ist der Weg egal, wählt euch einen aus, ob sportlich für den guten Zweck oder auf Theaterbühnen drauf […] oder ihr schreibt einfach ´nen Text und lest ihn andren Leuten vor. Nur eins bleibt sicher: Wir müssen kämpfen in großer Schar. Denn die Zukunft, sie liegt vor uns in 17 Zahlen.“
Am Friedenslauf durch die Euregio Maas-Rhein nahmen unter anderem eine Damenstaffel aus Maastricht, Aktive aus Aachener Sportvereinen, Schülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Bonn und des Rhein-Maas-Gymnasiums in Aachen sowie Aktive der Friedensbewegung aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden teil.
Im Ziel wurden sie von rund 90 Jugendlichen aus Belgien, Bosnien & Herzegowina, Deutschland, Kroatien, Rumänien und Serbien empfangen, die am Friedenstheaterfestival Bina Mira teilnahmen. Bina Mira ist wie Flame for Peace ein Projekt des Aachener Netzwerks für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V. Die Teilnehmenden des Friedenslaufs und des Theaterfestivals wurden im Anschluss an den Lauf gemeinsam von Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp im Aachener Rathaus empfangen.
Engagement Global nutzt den Sport im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen des EBD-Programms, um bei der breiten Zielgruppe der Sportbegeisterten durch Ansätze des Globalen Lernens einen Perspektivwechsel anzuregen.