Eröffnet wurde die Konferenz zum Thema Gendergerechtigkeit: Agenda 5/17 am Montag, 4. November 2019, im Freisinger Munich Airport Marriott Hotel von Eva Bönig, Bürgermeisterin der Stadt Freising, Dr. Jens Kreuter, Geschäftsführer von Engagement Global sowie Karin Nordmeyer, Präsidentin des UN Women Nationales Komitee Deutschland e.V. und Schirmherrin der Veranstaltung. Karin Nordmeyer präsentierte neueste Daten und Fakten zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, mit besonderem Fokus auf Ziel 5 (Gendergerechtigkeit) und Ziel 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele), und ergänzte: „Die dominante westliche Wissensproduktion ist die Fortsetzung kolonialer Strukturen: Wer diese nicht aufbricht, kann auch die patriarchalischen Strukturen nicht angreifen.“ Zusammenfassend zitierte Nordmeyer Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Wo Frauen Rechte und Freiheiten vorenthalten werden […], dort sind der Entwicklung enge Grenzen gesetzt.“
Nach einem Grußwort von Dr. Markus Gruber, Ministerialdirektor im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, in dem er die Bedeutung von Geschlechtergerechtigkeit für globale Gerechtigkeitsbestrebungen hervorhob, schilderte die Journalistin und Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman in ihrem Vortrag eindrücklich das Ringen von Frauen um Sicherheit und Gleichberechtigung in Konfliktgebieten. Sie wies auf die enge Verflechtung von Extremismus und Diktatur hin und sagte: „Die westlichen Mächte sollten aufhören Dikatoren zu unterstützen.“
Auf dem Podium diskutierten Tawakkol Karman, Karin Nordmeyer, Christine Haderthauer, Staatsministerin a. D., der Botschafter von Ruanda, Igor César, sowie die Autorin Nahid Shahalimi intensiv die Ungleichheit politischer Teilhabe von Frauen sowie Ansätze, mit denen dieser entgegengewirkt werden kann. Dr. Gisela Burckhardt stellte in ihrem Impulsvortrag dazu einen Ansatz von FEMNET e.V. vor. Anschließend wurden die aufgeworfenen Fragen von den Teilnehmenden und Referentinnen der Konferenz, unter anderem mit Ghanas Botschafterin Gina Ama Blay und Jeannette Böhme von Medica Mondiale e.V. engagiert in Workshops vertieft. Alle Anwesenden waren sich am Ende einig, dass an der Umsetzung der von ihnen postulierten Ansätze vernetzt und stringent weiterzuarbeiten sei.
Während der gesamten Veranstaltung präsentierten verschiedene Initiativen auf einem „Markt der Möglichkeiten“ ihre Arbeit zum Erreichen von Geschlechtergerechtigkeit.
Finanziert wird die Reihe über das Programm Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) von Engagement Global aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Zur Veranstaltung hatten die Außenstelle Baden-Württemberg von Engagement Global, Bayern und der UN Women Nationales Komitee Deutschland e.V. eingeladen.