Was verbindet die Gemeinschaft der Mapuche im Süden Chiles, Insektenretter und Reiskörner miteinander? Sie sind Beispiele für Themen des Globalen Lernens, die die Programme von Engagement Global in Projekten in Kindertagesstätten (KiTas) umsetzen. Bei der digitalen Informationsveranstaltung „Unsere KiTa in der EINEN Welt“ am Donnerstag, 4. November 2021, haben Fachkräfte des Aktionsgruppenprogramms (AGP) und des Programms Bildung trifft Entwicklung (BtE) den Teilnehmenden – Erzieherinnen und Erzieher sowie Engagierte in hessischen KiTas – eine Einführung zum Globalen Lernen gegeben und Unterstützungsmöglichkeiten erläutert. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Außenstelle Mainz von Engagement Global.
Das BtE-Programm hat das Ziel, globale Zusammenhänge und Lebenswelten für Lernende erfahrbar zu machen. Das Angebot, Themen wie etwa fairen Handel, verantwortungsvollen Konsum oder Klimawandel in Kindertagesstätten und weiteren Bildungseinrichtungen zu platzieren, reicht von pädagogischen Arbeitsmaterialien bis hin zur Kontaktherstellung zu Referentinnen und Referenten. Um den Teilnehmenden der Informationsveranstaltung einen Eindruck von den Möglichkeiten zu vermitteln, wurden unter anderem die Projekte „Mapuche Kintun“ und „Wald und Nachhaltigkeit“ skizziert. Ersteres macht die Lebensweise der indigenen Gemeinschaften der Mapuche im Süden Chiles an Lernorten in der Natur für Kinder erfahrbar. Im zweiten Projekt werden Kindern die Besonderheiten des Waldes aufgezeigt und eine Verbindung hergestellt zu den Bedürfnissen von Tier- und Baumarten – in Deutschland und in der Welt.
AGP fördert kleine Projekte der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit, darunter Projekte wie „Kita (…) 2030: Die Welt und wir!“. Das Workshop-Angebot für pädagogische Fachkräfte und Mitarbeitende von KiTas vermittelt fachliche und methodische Kompetenzen zu entwicklungspolitischen Themen. Ebenso werden Maßnahmen wie das „Projekt Reiskörner“ durch AGP gefördert. Dabei erhalten Kinder in drei Projektwochen theoretisches und praktisches Wissen über Reisanbau, fairen Handel und unterschiedliche Lebenswelten. Auch diese Projekte wurden am Informationsabend vorgestellt, um einen Einblick in den Service von Engagement Global zu geben.
Darüber hinaus erhielten die Erzieherinnen und Erzieher sowie Unterstützerinnen und Unterstützer die Möglichkeit in Kleingruppen zu diskutieren und sich zu vernetzen. Im Austausch der Erfahrungen wurde deutlich, dass einige KiTas bereits unterschiedlichste Maßnahmen und Projekte umsetzen, darunter etwa Mülltrennung, ein Tag ohne Strom oder auch Kooperationen mit Weltläden. Zugleich entstand ein Konsens darüber, dass in vielen Bereichen auch noch Wissen aufgebaut werden müsse sowie ein großer Bedarf an neuen Ideen, Handlungsmöglichkeiten, Fachpersonal und Förderungsmöglichkeiten bestehe. Nichtsdestotrotz, da waren sich die Teilnehmenden einig, würden schon durch den Anstoß des Globalen Lernens in der KiTa aus vielen kleinen Taten große Erfolge entwickeln.