Vom 28. bis 30. April 2023 fand Hamburgs größte Kleidertauschparty statt. Auf dem Spielbudenplatz in St. Pauli hatten Interessierte die Möglichkeit, alten Kleidungsstücken ein neues Leben zu schenken und im Tausch selbst etwas Neues zu ergattern.
An den drei Veranstaltungstagen gab es ein buntes Rahmenprogramm: Repair-Stationen und Upcycling-Workshops boten Gelegenheit, Kleidungsstücke zu reparieren, zu verschönern oder auf die passende Größe zu bringen; an einem Siebdruckstand konnten Kleidungsstücke individuell bedruckt werden. Zur Information gab es jeden Tag Panel-Talks und weitere Workshops rund um die Themen Fast Fashion, Nachhaltigkeit und globale Verantwortung.
Bei einem der Talks ging es etwa um die Entsorgung von Kleidung über Altkleidercontainer. Dabei gingen die Gäste den Fragen nach: Was passiert mit meiner Kleidung, nachdem ich sie entsorge? Welche Auswirkungen hat die westliche Konsum- und Wegwerfmentalität auf die Länder und Märkte des Globalen Südens? Viola Wohlgemuth von Greenpeace zog die Bilanz: „Fast Fashion setzt auf schnelle Profite mit Wegwerf-Plastik-Klamotten, die zu Sondermüll werden, das Modell kann niemals nachhaltig sein. Unsere Ressourcen sind endlich, die Fashion-Industrie verschwendet sie und bedroht dabei Menschen wie Umwelt”.
Im Workshop „Indigo Vat - natürliches Färben von Textilien“ stand der Vergleich kommerzieller Färbung mit chemischen Bestandteilen und natürlicher Färbung am Beispiel Indigo im Mittelpunkt. Dabei ging es auch um die ökologischen Auswirkungen beider Färbungsarten in den Ländern des Globalen Südens. Nach dem Input konnten die Teilnehmenden ihren eigenen Indigo Vat aus Kalk, Fructose und biologischem Indigo aus der japanischen Indigopflanze Persicaria Tinctoria herstellen.
Die Kampagne Saubere Kleidung zeigte im interaktiven Workshop „Fair statt Fast - Neue Wege der Modeindustrie“ anhand einer rollenden Kommode, welche Probleme globale Lieferketten in der Modeindustrie aufwerfen und welche Lösungen diskutiert werden.
Die Kleidertauschparty fand im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) statt und war eine Kooperation von Greenpeace, Fashion Revolution, Kampagne für Saubere Kleidung und der Außenstelle Hamburg von Engagement Global. EBD zielt darauf ab, Menschen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Entwicklungen zu motivieren und zu eigenem Engagement für eine nachhaltige Entwicklung zu ermutigen.