In den vergangenen Jahren entstand eine enge Kooperation zwischen dem Konkreten Friedensdienst, der Handwerkskammer Münster, einigen Handwerksbetrieben und dem gemeinnützigen Verein Intercultural Relations e.V. in Münster. Der Verein unterstützt mit sozialen Projekten wie dem Bau von Suppenküchen und der Instandhaltung von Kindergärten Kinder und Jugendliche in Namibia.
Seit Beginn der 2000er Jahre stand eine Berufsschule in Baumgartsbrunn bei Windhoek leer. Im Rahmen des Konkreten Friedensdienstes reiste eine Gruppe junger Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Münsterland im vergangenen Jahr nach Namibia, um bei der Renovierung des Gebäudes zu unterstützen. „Ich bin über die Handwerkskammer Münster auf das Projekt aufmerksam geworden und war direkt begeistert. Ich wollte schon immer mal bei einem Auslandsprojekt mitmachen und sah darin meine Chance nach der Meisterprüfung“, erzählt die Teilnehmende Johanna. Im neuen Begegnungszentrum „The German-Namibian-Center of Friendship“ entstehen Veranstaltungs- und Ausstellungsräume sowie Übernachtungsmöglichkeiten. Johanna setzte ihr Fähigkeiten im Malerhandwerk bei der Renovierung vielseitig ein: „Wir waren für rund dreieinhalb Wochen in Namibia. Ich bin Malermeisterin und habe somit hauptsächlich Malerarbeiten übernommen, wie zum Beispiel streichen, versiegeln und verputzen der Bäder sowie spachteln und verschließen von Setzrissen. Ich habe Dachuntersichten gestrichen, aber auch das Verkitten von Fensterscheiben gehörte zu meinen Aufgaben.“ Die deutschen Handwerkerinnen und Handwerker gaben ihr Wissen angepasst an die lokalen Begebenheiten an namibische Jugendliche weiter.
Johanna reflektiert ihren Auslandsaufenthalt in Namibia: „Ich war beeindruckt von den Menschen vor Ort. Trotz ihrer zum Teil für uns schweren Lebensumstände und Lebensbedingungen waren sie so fröhlich und herzlich. Besonders die Kinder in der Schule haben mich mit ihrer fröhlichen und dankbaren Art begeistert. Da wusste ich, es war definitiv die richtige Entscheidung, an diesem Projekt teilzunehmen. Ich würde es immer wieder machen und jedem empfehlen.“