Hauptsache gesund!

1948 haben 61 Staaten gesicherte Gesundheitsversorgung zu einem Grundrecht erklärt, indem sie die Satzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterzeichneten. Als gesund gilt, wer in einem Zustand geistigen, sozialen und körperlichen Wohlbefindens ist. In den letzten 75 Jahren hat sich aber gezeigt, dass dieser Zustand und das Recht darauf noch lange nicht überall gewährleistet ist. Nach Angaben der WHO fehlt 30 Prozent der Weltbevölkerung ein gesicherter Zugang zu ausreichender medizinischer Versorgung.

Darum steht der Weltgesundheitstag am 7. April 2023 unter dem Motto „Gesundheit für alle“. Das Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) von Engagement Global unterstützt Projekte, die auf Möglichkeiten aufmerksam machen, die Gesundheitsversorgung zu sichern und die Herausforderungen anzugehen.

Gesundheit wird von diversen Faktoren beeinflusst, etwa dem Zugang zu medizinischer Betreuung, der Wahrung von Hygienestandards oder der Ausbildung der versorgenden Fachkräfte – auch in Hinblick auf soziale und ökologische Aspekte. An vielen Orten auf der Welt fehlt es an Zugang und Möglichkeiten, die Standards zu wahren sowie auch an geschulten Fachkräften. Die aktuellen Krisen verstärken diese Missstände.

Darum steht im Mittelpunkt des Global Health Summer 2023 auch die Frage, wie das Gesundheitswesen mit den Folgen der aktuellen Krisen umgehen sollte. Das Thema der einwöchigen Sommerakademie mit anschließender eintägigen Global Health Konferenz ist in diesem Jahr: „Globale Gesundheit im Spannungsfeld von Krieg, Sicherheit und nachhaltiger Entwicklung“.

Studierenden, jungen Fachkräften sowie Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen bietet die Sommerakademie die Möglichkeit, sich mit den verschiedenen Bereichen rund um globale Gesundheit auseinanderzusetzen. Die diversen Herausforderungen, die sich etwa aus der Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg oder dem Klimawandel ergeben, sollen aus verschiedenen Perspektiven näher beleuchtet werden. Ziel ist es darüber hinaus, Lösungsansätze zu entwickeln und dabei auch Thesen wie „Frieden als Grundvoraussetzung von Gesundheit“ nachzuspüren.

Organisiert wird die Veranstaltung von Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW) in Kooperation mit der Charité Berlin.

Der Verein CAMBIO e.V. verfolgt mit seiner Bildungsarbeit ein ähnliches Ziel wie IPPNW, lenkt den Blick aber konkret zu den Auswirkungen der Klimakrise auf das Gesundheitswesen. Cambio gestaltet Workshops, Seminarreihen und Projekttage, um junge Menschen auf die Verbindung zwischen menschlichem Wohlbefinden und einer gesunden Umwelt aufmerksam zu machen.

Das Anliegen ist: Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass etwa Biodiversitätsverlust oder Wasser- und Luftverschmutzung nicht nur ökologische, sondern auch soziale und gesundheitliche Folgen haben kann – und in vielen Ländern besonders im Globalen Süden bereits hat. Mit seinen Angeboten will der Verein den Schulklassen, Studierende und Auszubildende Wissen über die aktuelle Lage im Gesundheitswesen und Umweltschutz vermitteln. Darüber hinaus sollen sie auch die Chancen erkennen, eigene Einflussmöglichkeiten zu nutzen.