Im Bundesland Hessen wird am Sonntag, dem 28. Oktober 2018, ein neuer Landtag gewählt. Welche Ideen und Innovationen haben die Parteien, die bei der Landtagswahl antreten, in Bezug auf die Agenda 2030 mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung? Welchen Stellenwert hat das global bewusste und vernetzte Handeln in Hessen überhaupt? Und welche globalen Herausforderungen müssen bei der lokalen Umsetzung von Nachhaltigkeit berücksichtigt werden?
Die Außenstelle Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland von Engagement Global und das Entwicklungspolitische Netzwerk Hessen e.V. luden am Montag, dem 15. Oktober 2018, zum politischen Dialog zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft in den Großen Saal im Haus am Dom in Frankfurt am Main, um über Ideen und Herausforderungen für globale Nachhaltigkeit in Hessen zu diskutieren. Zudem wurde die Broschüre „Global vernetzt – lokal aktiv im Entwicklungsland Hessen“ vorgestellt. Die Broschüre sammelt zahlreiche Beispiele von Initiativen aus Hessen, die zur Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beitragen.
Wissenschaftlichen Input gab Professorin Dr. Uta Ruppert von der Goethe Universität Frankfurt. Sie betonte die Bedeutung der Landespolitik zur Umsetzung der Agenda 2030. Auf Landesebene entscheide sich an vielen Stellen die Frage nach dem „Guten Leben für alle“ im Sinne der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, so Ruppert.
In der anschließenden Podiumsdiskussion thematisierten Vertreterinnen und Vertreter der Parteien im Landtag globale Herausforderungen und Möglichkeiten der konkreten Umsetzung der Agenda 2030 in Hessen. Mit dem Moderator Helmut Törner-Ross diskutierten Dr. Ralf-Norbert Bartelt von der Christlich Demokratischen Union (CDU), Violetta Bock von Die Linke, Stephan Grüger von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Kaya Kinkel vom Bündnis 90/Die Grünen und Dr. Thorsten Lieb von der Freien Demokratischen Partei (FDP). Besonders die Themen Wirtschaft und Arbeit, Bildung und Globales Lernen und ökosoziale Beschaffung standen bei der Diskussion im Vordergrund.
Im Anschluss konnten Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft in einer moderierten Fishbowl-Diskussion ihre Fragen bei den Politikerinnen und Politikern platzieren. So ging es unter anderem um die Einrichtung einer Service- und Beratungsstelle für die kommunale Beschaffung und die Verschärfung des Vergabegesetzes für die öko-soziale Beschaffung in Hessen sowie um die Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeit bei der Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Der politische Dialog wird auch künftig fortgesetzt.