Im Anschluss fand die Übergabe der „Agenda Fairer Handel vor Ort 2023“ statt. Als Vision zum Fairen Handel im Jahr 2023 umfasst sie erste konkrete Umsetzungsmaßnahmen und Handlungsempfehlungen. Stellvertretend für 70 TeilnehmerInnen übergab Jasmin Geisler vom Eine Welt Netz NRW die Ergebnisse aus dem Workshop am Vortag an Bernd Krupp und die VertreterInnen der Stadt Bremen. „Das sind griffige, realistische und anfassbare Themen, die wir verfolgen müssen. Nur wir gemeinsam können das tun, generations- und gesellschaftsübergreifend“, so Krupp. Die Visionsbausteine konzentrieren sich auf die Themenfelder Bildung und Sensibilisierung, Vertrieb und Verkauf sowie Marketing.
Christopher Duis, Bremer entwicklungspolitisches Netzwerk e.V., begrüßte den Blick auf Vertrieb und Handel: „2023 sollte der Präsident der Handelskammer aus einem 'fairen' Unternehmen kommen.“ Weitere Aufgaben und nächste Schritte wurden anschließend in einem moderierten Dialog diskutiert: „Es fehlt oft an Ressourcen“, erklärte Christoph Albuschkat. Eine noch intensivere Zusammenarbeit mit der Servicestelle für Kommunen in der Einen Welt sei wünschenswert, komme aber neben dem Verkauf von Produkten, Bildungsarbeit und politischer Arbeit der Weltläden noch „on top“. Für die rund 800, zum Teil völlig unterschiedlichen Läden in Deutschland, sei Professionalisierung dahingehend eine große Herausforderung. Dennoch sollen sich bis 2023 Lage und Öffnungszeiten der Weltläden verbessern. Dieter Overath von Transfair e.V. ging auf den Themenbereich Marketing und Image von fairem Handel ein: „Große Einzelhändler stellen ihr Angebot um, weitere ziehen nach, so funktioniert das.“ Aber gelungenes FairTrade werbe eben auch in den Südländern für die Sache, so Overath. Dr. Christiane Bögemann-Hagedorn betonte das Potential von stärkerer Zusammenführung von Wirtschaft und engagierter Zivilgesellschaft.
Dr. Stefan Wilhelmy, Leiter der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, gab den Gästen zum Ende ein Versprechen mit auf den Weg: „Die Ergebnisse der Veranstaltung nehmen wir sehr ernst.“ Neben der Auswertung der vergangenen zwei Tage kündigte er für 2014 einen neuen Wettbewerb zu Migration und Entwicklung an, der sich an der "Hauptstadt des Fairen Handels" orientiere. Schließlich richtete sich sein Dank an das gesamte Team der Servicestelle für Kommunen in der Einen Welt, namentlich an Michael Marwede, Renate Wolbring, Christiane Becker und Claudia Leuschner. Er bedankte sich für ihren überragenden Einsatz, ohne den 10 Jahre Wettbewerb "Hauptstadt des Fairen Handels" nicht möglich gewesen wäre.