Von Montag, 11., bis Donnerstag, 14. November 2019, fand die Konferenz „Coping with Culture“ in der Clausewitz-Kaserne in Hamburg statt. Veranstaltet wurde die Tagung zum Thema Kultur in Zeiten geopolitischer Veränderungen von der Außenstelle Hamburg von Engagement Global in Kooperation mit der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) und dem Zentrum Innere Führung (ZInFü).
Die FüAkBw ist die höchste militärische und zentrale Ausbildungsstätte für die Aus-, Weiter- und Fortbildung aller Offiziere, Stabsoffiziere und Generale beziehungsweise Admirale der Bundeswehr in Deutschland. ZInFü führt Schulungen von zivilem und militärischem Personal durch und forscht zu Fragen, die die innere Führung betreffen.
In fünf Workshops setzten sich die rund 85 Teilnehmenden mit den unterschiedlichen Aspekten des Themas Kultur auseinander. Unter den Teilnehmenden waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Angehörige der Bundeswehr sowie Expertinnen und Experten der Entwicklungszusammenarbeit und Interkulturalität.
Christian Braun, Leiter der Außenstelle Hamburg von Engagement Global, führte einen Workshop zum Thema „Civil-Military Cooperation“ durch, der sich vor allem mit den Chancen und Herausforderungen des Vernetzten Ansatzes (Comprehensive Approach) befasste. Der Vernetzte Ansatz zielt darauf ab, dass alle an einer Friedensmission beteiligten Akteure, wie Fachkräfte der Entwicklungszusammenarbeit, zivile Friedenskräfte und militärische Sicherheitskräfte, ressort- und institutionsübergreifend zusammenarbeiten, um Konflikte wirksam zu bearbeiten und zu Frieden und Sicherheit beizutragen.
Am Ende des Workshops stellte Christian Braun verschiedene Trainingsmethoden wie Plan- und Brettspiele vor, die Engagement Global in Workshops mit der Bundeswehr einsetzt. Die Plan- und Brettspiele stellen eine Möglichkeit dar, die Angehörigen der Bundeswehr auf die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren und anderen Organisationskulturen vorzubereiten.
Jürgen Koch, ehemaliger Landesdirektor des Büros der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Mali, merkte in diesem Zusammenhang an, dass die Zusammenarbeit zwischen GIZ, Bundeswehr und Auswärtigem Amt in Mali zwischenmenschlich gut funktioniert habe, die Herausforderung aber darin bestünde, die unterschiedlichen Akteure bereits in der Vorbereitung auf einen Einsatz zusammenzubringen.
Zu einem ähnlichen Schluss kam Generalmajor Sollfrank, der in seinem Plenarvortrag betonte, dass in Bezug auf den Vernetzten Ansatz Raum für Verbesserung bestünde, einmalige Trainings jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse mit sich brächten. Viel wichtiger sei eine kontinuierliche Weiterbildung während der gesamten Dienstzeit.