In der Demokratischen Republik Kongo kommt es seit zwanzig Jahren zu kriegerischen Auseinandersetzungen, bei denen es um Machtansprüche und Kontrolle von natürlichen Ressourcen geht. 2022 eskaliert ein Konflikt zwischen der ruandischen und der kongolesischen Regierung, der die Situation für die Zivilbevölkerung weiter verschlimmerte. Nach Schätzungen des Kinderhilfswerks Unicef kämpften bei den Auseinandersetzungen auch 10.000 Kindersoldatinnen und -soldaten. Auch im Jemen leidet die Zivilbevölkerung seit Jahrzenten unter kriegerischen Konflikten, die durch Waffenruhen nur temporär unterbrochen werden. Auswärtige Regierungen beteiligen sich zunehmend an den Kämpfen und nutzen sie für ihre politischen Zwecke. Nach Angaben von Unicef sind dabei seit 2015 mehr als 11.000 Kinder in Folge von Kriegshandlungen verletzt oder getötet worden.
Das sind nur zwei Beispiele von Kriegen, in denen Kinder als Soldatinnen und Soldaten missbraucht werden. Zwischen 2005 und 2021 verzeichnen die Vereinten Nationen bei allen bekannten Kriegsgeschehen rund 93.000 Fälle. Die Datenlage ist nicht verlässlich, die Hilfsorganisationen gehen von einer deutlich größeren Zahl aus. Obwohl der Einsatz von Kindersoldatinnen und -soldaten eine massive Verletzung der Kinderrechte darstellt und bei Kindern unter 15 Jahren als Kriegsverbrechen gewertet wird, werden noch immer zahlreiche Minderjährige rekrutiert.
Den 6.310 Kindern, die laut UN-Bericht 2021 erstmals in den Einsatz gingen, stehen positiverweise 12.214 entgegnen, die im gleichen Jahr von den Vereinten Nationen aus Kriegseinsätzen herausgeholt werden konnten. Engagement macht einen Unterschied.