Kinder haben Rechte – doch werden zahlreiche Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt ihrer elementaren Rechte beraubt, indem sie beispielsweise wirtschaftlich oder sexuell ausgebeutet werden. Am 20. November, dem internationalen Tag der Kinderrechte, soll an die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 erinnert werden, und daran, dass vielen Kindern noch immer weltweit ihr Recht auf Mitsprache, Bildung und Gesundheit verwehrt bleibt. Die Konvention legt wesentliche Standards zum Schutz aller Kinder bis zur Volljährigkeit fest und beruht auf vier Grundsätzen, die das Überleben und die Entwicklung, die Nichtdiskriminierung, die Wahrung der Interessen der Kinder sowie deren Beteiligung betreffen.
Engagement Global fördert in verschiedenen Ländern Kinderrechtsprojekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Über bengo, Beratung und Projektförderung für private Träger in der Entwicklungszusammenarbeit, wird beispielsweise seit 2011 ein Projekt der Kinderrechtsorganisation Kinderrechte Afrika e.V. zur Verbesserung des Kinderschutzes in Benin gefördert. Gemeinsam mit der Partnerorganisation CIPCRE-Bénin wurden Maßnahmen zur Prävention sexueller Gewalt und sexuellen Missbrauchs erarbeitet, um Kinder wirksamer und nachhaltiger davor zu schützen. Mehr als tausend Institutionen und Kontaktpersonen beispielsweise aus Bildungseinrichtungen, Kommunalvertretungen oder Glaubensgemeinschaften sind eingebunden, um ein Umfeld aufzubauen, das Kinder und ihre Rechte schützt. Auch die Weiterbildung von rund tausend Fachkräften im Erziehungswesen, in Polizeibehörden und in der Ärzteschaft dient diesem Ziel. Des Weiteren werden Kinder und Jugendliche ausgebildet, um als so genannte peer educators in ihrer Altersgruppe zu wirken, denn Kinder sollen dazu befähigt werden, sich selbst gegen sexuelle Übergriffe zu wehren.
Innerhalb des Projekts ist ein Verhaltenskodex an Schulen entwickelt und verbreitet worden. Diesen Kodex greift das aktuelle Folgeprojekt zur Stärkung der Familien und lokalen Institutionen für einen verbesserten Schutz gegen sexuellen Missbrauch von Kindern auf. Landesweit soll der Verhaltenskodex als Richtlinie für Schulen geltend gemacht werden, um die Bevölkerung verstärkt für das Thema Kinderschutz zu mobilisieren und Kinderrechte strukturell zu stärken. Kinder lernen ihre Rechte kennen und sollen im Schul- und Ausbildungsbereich zunehmend ein Umfeld vorfinden, welches sie vor sexueller Gewalt sowie Kinderhandel schützt.
Ein über das Programm zur Förderung entwicklungspolitischer Qualifizierungsmaßnahmen (PFQ) unterstütztes Projekt ist die Fortbildung zur Stärkung des Kinderschutzes in Unterkünften für geflüchtete Menschen. Das Kinderhilfswerk Plan International Deutschland e.V. (Plan) schult dort Fachkräfte und Ehrenamtliche, die mit geflüchteten Menschen im Ausland arbeiten, zum Thema Kinderschutz. Ziel der Fortbildungen ist es, die Rollensicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre Arbeit zu stärken und ihnen Instrumente und Methoden aufzuzeigen, um eine sichere Umgebung für Kinder auch unter den besonderen Herausforderungen des Lebens in einer Flüchtlingsunterkunft umzusetzen.
Über das Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) wurde von 2016 bis 2018 das Projekt „Kinderrechtecamp: VAMOS - gemeinsam die Welt verändern“ der Organisation terre des hommes (tdh) unterstützt. In altersgerechten Workshops haben mehr als 100 Kinder und Jugendliche gelernt, wie sie sich aktiv einsetzen können, um Kinder vor Gewalt und Ausbeutung zu schützen. Ein Ergebnis dieser Camp-Arbeit war das „WeltretterHandbuch" - es macht Mut, sich zu engagieren und zeigt Wege auf, wie das geschehen kann. Tdh bietet überdies Materialien und Anregungen, um Kinderrechte im Unterricht einzubringen und zeigt an Beispielen das Engagement von Kindern.