Wachsende Berge an Kunststoffabfällen stellen Kommunen rund um den Globus vor große Herausforderungen. Die weltweite Plastikproduktion ist in den letzten 70 Jahren um ein Vielfaches angestiegen. Sie trägt zur Verknappung wichtiger natürlicher Ressourcen bei und ihre Abfälle werden zunehmend eine Bedrohung für unseren Lebensraum. Der größte Teil des Plastikmülls landet auf Deponien oder in der Umwelt - nur etwa zehn Prozent werden weltweit dem Recycling zugeführt. Was können Kommunen tun, um das Problem mit dem Plastikmüll anzugehen?
Im September 2019 trafen sich Fachleute aus Afrika, Asien, Europa und Südamerika in Hamburg zu einer Dialogveranstaltung des Städtenetzwerks Connective Cities, um über den Umgang mit dem Plastikmüll auf kommunaler Ebene zu diskutieren.
Connective Cities - Internationale Städte-Plattform für Nachhaltige Entwicklung – wurde im Jahr 2013 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gegründet. Die Plattform ist eine Kooperation zwischen Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW), der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Deutschen Städtetag. Ziel der Plattform ist es, städtische Akteure aus aller Welt miteinander zu vernetzten, gewonnene Erfahrungen nachhaltiger Stadtentwicklung auszutauschen und gemeinsam zu lernen.
Während der Dialogveranstaltung kamen die Teilnehmenden unter anderem zu den folgenden Ergebnissen:
- Nur ein sehr geringer Anteil der Kunststoffe ließe sich sortenrein wiederverwerten und könne in einem geschlossenen Kreislauf verbleiben.
- Das Recycling minderwertiger Plastiksorten sei dennoch sinnvoll, weil es Mülldeponien entlastet und in einigen Teilen der Welt Einkommen für ärmere Bevölkerungsgruppen ermöglicht.
- An erster Stelle müsse es um eine Vermeidung von Kunststoffabfälle gehen.
- Damit sei der Umgang mit dem Plastikmüll vor allem eine gesellschaftliche Herausforderung, denn für zukünftige Müllvermeidungsstrategien sei eine Änderung der Konsumgewohnheiten von Verbraucherinnen und Verbrauchern entscheidend