Kolonialismus ist Teil der Geschichte, liegt aber nicht in der Vergangenheit. Noch immer sind Zwangsarbeit und -heirat eine reale Bedrohung. Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation waren 2021 mehr als 10 Millionen Menschen in einem sklavenähnlichen Verhältnis beschäftigt. Deswegen fokussiert Ziel 8 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainale Development Goals; SDG) „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“. Es muss international daran gearbeitet werden, dass die Wirtschaft nachhaltig wächst und gleichzeitig faire Arbeitsbedingungen geschaffen und eingehalten werden.
Auch dafür braucht es eine kritische Erinnerungskultur – um sich damit auseinandersetzen und daraus lernen zu können. Zugleich gilt es auch, Folgen dieser kolonialen Vergangenheit wie etwa Rassismus gegen Schwarze zu problematisieren und sich diesem entgegenzustellen. Das machen die Schülerinnen und Schüler des KHG in Zusammenarbeit mit ihrer Partnerschule in Tansania in verschiedenen Formen.
Auslöser war die von ENSA geförderte Begegnungsreise der deutschen Schülerinnen und Schüler nach Tansania im Jahr 2019. Die Erkenntnisse aus dieser Reise wurden diskutiert und auf ihnen aufbauen Projektideen für den jahrgangsübergreifenden Unterricht entwickelt. Ein besonderer Fokus lag stets auf dem Thema Gleichberechtigung zwischen der Schülerschaft.
Für die Begegnungsreise 2022 ist die Entwicklung eines Kurzfilms geplant, der die Themen Augenhöhe und Anti-Rassismus über die Partnerschaftsgruppen hinaus visualisieren soll. Auch soll er genutzt werden, um die verschiedenen Perspektiven auf Aspekte rund um Klimawandel, Ressourcenverknappung und Artensterben in den Blick zu nehmen. Eine zentrale Frage dabei: Was können wir gemeinsam für eine gute Zukunft tun und wo können wir dabei aus der Vergangenheit lernen?