Am 17. Mai wird seit 2005 der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie von homosexuellen und später auch von bi-, inter- und transsexuellen Menschen begangen. Der Tag macht aufmerksam auf die Diskriminierung von Menschen, deren sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität von der Heteronormativität abweicht. Auch erinnert der Tag daran, dass Homosexualität am 17. Mai 1990 von der Weltgesundheitsorganisation von der Liste der Krankheiten gestrichen wurde.
Engagement Global fördert verschiedene Projekte, die sich für Toleranz und gleiche Rechte von LGBTIQ*-Personen (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Intersex und Queer - lesbisch, schwul, bisexuelle, transsexuell, intersexuell, queer) einsetzen. Über das Aktionsgruppenprogramm (AGP) wurde 2020 beispielsweise die Veranstaltungsreihe „Zwischen Aufbruch und Widerstand: LGBTIQ*- und Frauenrechte weltweit“ des Soziokulturellen Zentrums Bahnhof Langendreer in Bochum finanziell unterstützt.
Ziel der Reihe war es, gesellschaftspolitische Entwicklungen in Transformationsländern in (Süd-)Ost-Europa und im Globalen Süden sichtbarzumachen, zu diskutieren und Angebote zu schaffen, selbst aktiv zu werden. Im Fokus standen dabei LGBTIQ*- und Frauenbewegungen, die in den jeweiligen Gesellschaften trotz staatlicher Bedrohung Solidarität erfahren.
So ging es in den Ausstellungen, Workshops und Filmvorführungen unter anderem um feministische Aktivitäten, die von Deutschland aus den Widerstand für Freiheits- und Menschenrechte und gegen Repression in Belarus unterstützen. Weitere Beispiele waren Protestformen feministischer Bewegungen und internationaler Solidarität in Chile, Mexico und Argentinien sowie LGBTIQ*-Communities und ihr Kampf um Anerkennung im Nahen Osten und Nordafrika.
Bei der Veranstaltung über LGBTIQ*-Communities im Nahen Osten und Nordafrika war der in Deutschland lebende libanesische Filmemacher Robert Moussa zu Gast, der das queere „Soura Film Festival“ gegründet hat. Es bietet LGBTIQ* aus der Region die Möglichkeit, ihre Perspektiven jenseits hierzulande herrschender Klischees sichtbar zu machen. Hintergrund ist, dass es in Berlin eine wachsende Zahl von Menschen aus dem Nahen Osten und Nordafrika gibt, die unter anderem deshalb nach Deutschland geflohen sind, weil sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verfolgt wurden.
An diesem Abend wurden nicht nur Kurzfilme aus dem Programm gezeigt, sondern der Filmemacher Robert Moussa ging auch ins Gespräch mit dem Publikum. Themen waren die Situation von LGBTIQ* in arabischen Ländern und die Bedeutung der filmischen Sichtbarmachung der LGBTIQ*-Communities hier und dort.