Zur Eröffnung der Internationalen Dekade für Menschen Afrikanischer Abstammung in Deutschland fand eine Fachveranstaltung zum Thema „Menschenrechte in der Praxis: Erfahrungen von Menschen Afrikanischer Abstammung in Deutschland“ im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin statt.
Sie wurde im Beisein des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Menschenrechte eröffnet. Der Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde, die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und Engagement Global richteten die Veranstaltung gemeinsam aus.
Die Vereinten Nationen haben die Internationale Dekade für Menschen Afrikanischer Abstammung für den Zeitraum 2015 bis 2024 ausgerufen. Sie verfolgt das Ziel, durch noch stärker aufeinander abgestimmte Anstrengungen, rassistische Diskriminierung zu bekämpfen und den gesellschaftlichen Beitrag von Menschen Afrikanischer Abstammung zu würdigen.
Hierzu trage Entwicklungspolitische Bildung und Globales Lernen bei, sagte Anita Reddy, Bereichsleiterin für die Bildungsprogramme bei Engagement Global, die ein Grußwort sprach: „Entwicklungspolitischer Austausch, Begegnungen und Bildung leisten einen erheblichen Beitrag, informierte, differenzierte Perspektiven und Kompetenzen zum Abbau von Rassismus aufzubauen. Sie können Potentiale von Menschen afrikanischer Abstammung sichtbar machen und das postkoloniale Afrikabild aufbrechen, um es durch ein realistisches differenziertes Bild zu ersetzen. Auch das ist ein zentrales Anliegen Globalen Lernens.“
Obwohl Menschen Afrikanischer Abstammung seit Jahrhunderten zu Deutschland gehören, bleiben ihre Diskriminierungserfahrungen in der Regel von der Öffentlichkeit unbemerkt. Dies gilt insbesondere für die mehrdimensionale Diskriminierung und Racial Profiling, von der sie überproportional betroffen sind. Zudem besteht für diese Bevölkerungsgruppe aufgrund von rassistischer Diskriminierung ein erhöhtes Armutsrisiko.
Die Forderungen der Dekade nach Anerkennung, Gerechtigkeit und Entwicklung richten sich in erster Linie an Staaten. Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sind aufgerufen, rassistische Diskriminierung, die sich besonders gegen Schwarze Menschen richtet zu erkennen und zu bekämpfen.