Faire Welten? Der Klimawandel schreitet voran, der Verlust der biologischen Vielfalt kennt kein Halten. Starkregen, Insektensterben und die Plastikflut in den Meeren und Flüssen sind Folgen einer Übernutzung natürlicher Ressourcen, wie sie in der Menschheitsgeschichte bislang beispiellos ist. Gleichzeitig leben 700 Millionen Menschen in extremer Armut.
Die Messe Faire Welten, eingebettet in die Rheinland-Pfalz-Ausstellung, will zeigen, wie es anders geht. Von Samstag, 6. bis Montag, 8. April 2019 zeigen 56 Ausstellerinnen und Aussteller sowie Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich Nachhaltigkeit erneut, dass nachhaltiger Konsum und Fairer Handel ein Schlüssel für den Weg zu einem guten Leben weltweit sind.
Den Auftakt zur Messe bildete am Dienstag, dem 2. April 2019 im Landesmuseum Mainz eine Abendveranstaltung mit dem Titel „Klima kaputt, Ressourcen verbraucht? – Wie wir auch morgen noch ein gutes Leben haben können". Dr. Kai Niebert, Leiter des Anthropocene Learning Lab und Professor an der Fakultät für Nachhaltigkeit der Leuphana Universität Lüneburg, sprach in der Einführung über soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit.
Unter der Moderation von Werner Eckert vom Südwestrundfunk, diskutierten die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz Malu Dreyer und weitere Gäste in einem Podiumsgespräch über den Beitrag des Landes für eine nachhaltige Entwicklung.
An der publikumsoffenen Veranstaltung mit anschließender reger Diskussion nahmen rund 160 Besucherinnen und Besucher aus Mainz und Umgebung teil. Besonders interessiert waren die Gäste an dem Thema Klimakrise. Neben der Frage wie sie selbst aber auch die Politik damit umgehen können, stand zur Debatte, wer in der Verantwortung stehe, für den Klimaschutz zu handeln. Podiumsgast Karl Falkenberg, Mitglied der internationalen Expertinnen- und Expertengruppe zur Überprüfung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, betonte die besondere Vorbildfunktion Deutschlands in Europa und weltweit. Aus der Praxis einer Weltladengeschäftsführung wurde deutlich, dass faire Beschaffung strukturell verankert werden müsse und nicht nur von der persönlichen Einstellung einzelner kommunaler Einkäufer abhängen solle.
Auf die Frage, wie es mit der öffentlichen Beschaffung in Rheinland-Pfalz insgesamt bestellt sei, antwortete Ministerpräsidentin Dreyer: „Diese Frage nehme ich mit an den Kabinettstisch und werde bei allen Ministerien den Stand der Umsetzung bei nachhaltiger Beschaffung abfragen“. Abschließend betonte sie, dass Jede und Jeder etwas tun kann um die globalen Nachhaltigkeitsziele weiter voranzubringen.
Was tun wir hier, damit wir, unsere Kinder, die Menschen in Europa und in anderen Teilen der Welt belastbare Bedingungen für ein gutes Leben haben? Wo sind wir Vorbild, wo müssen wir noch nachlegen? Für diese Fragen bietet die Messe Faire Welten in Mainz von Samstag, 6. April bis Montag, 8. April 2019 von je 10 bis 18 Uhr umfassende Antworten.
Besuchende der Messe erwartet eine bunte Mischung aus Verkaufs- und Informationsständen, ergänzt durch ein attraktives Bühnenprogramm. Erstmalig in diesem Jahr zeigt das Hope Theatre aus Nairobi unterhaltsame Szenen zu den Themen Fairer Handel und Nachhaltiger Konsum. Leckere Rezepte und Erlebnisberichte aus der Welt des Fairen Handels bringt eine Fairtrade-Kochshow auf die Bühne. Erstmals präsentieren sich in diesem Jahr auch neun Mainzer Modegeschäfte unter dem Slogan „FairFashion in Mainz“. An den Nachmittagen zeigt sich die Fair-Fashion-Szene zusammen mit Mode aus aller Welt auf dem Laufsteg. Am Samstag und Sonntag gibt es BINGO!-Verlosungen von Lotto RLP. Viel Spaß für Groß und Klein bringt auch dieses Jahr wieder die Faire Welten Rallye: „Fit für morgen“. Für das leibliche Wohl sorgt ein neu integrierter Slow Food-Bereich inmitten der Halle.