Am Mittwoch besuchten über 700 Schülerinnen und Schüler die ZukunftsTour in der Potsdamer Schiffbauergasse. In Lernstationen, Workshops und Ausstellungen informierten sie sich über Themen wie Nachhaltigkeit, Flucht, Klima und Hunger. In der Politikarena diskutierte Entwicklungsminister Müller zu globalen Zukunftsfragen.
„Nachhaltigkeit fängt bei uns selber an“, sagte Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller in der Politikarena, wo er gemeinsam mit Dr. Helmuth Markov, Landesminister der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz, unter dem Motto „Brandenburg goes Global – Nachhaltige Entwicklung und Entwicklungspolitik“ diskutierte. Jeder könne einen Beitrag leisten und seinen persönlichen Konsumstil hinterfragen. In der Politik müsse man ebenfalls neue Wege beschreiten, so der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) weiter. Der Anfang werde Ende September in New York gemacht, wo sich alle Staaten der Welt gemeinsam auf neue Ziele für nachhaltige Entwicklung einigen wollen.
Beim Umgang mit den vielen geflüchteten Menschen, die derzeit nach Europa und Deutschland kommen, seien jetzt Herzlichkeit und Menschlichkeit gefragt, so Minister Müller. Er appellierte außerdem an die Wirtschaft und das Handwerk, Ausbildungsplätze für geflüchtete Menschen zu schaffen. Minister Markov vom Land Brandenburg forderte zudem die Anerkennung von Hochschulabschlüssen der Geflüchteten. Langfristig, so Minister Müller, müssten jedoch Lebensperspektiven in den Herkunftsländern geschaffen werden: „Die Menschen brauchen Hoffnung, Arbeit und Zukunft. Hierbei tragen wir eine Verantwortung und müssen mehr investieren – vor allem für die Jugend. Das ist mir ein ganz persönliches Anliegen“.
Die aktuelle Situation der Menschen, die vor Krieg und Not nach Europa flüchten, bewegt viele der Schülerinnen und Schüler. Leopold sieht dabei auch die Politik in der Verantwortung: „Die Politiker müssen sich mehr anstrengen, um Flüchtlingen zu helfen“. Sein Klassenkamerad Melwin ergänzt: „Es muss mehr Wohnraum für Flüchtlinge geschaffen werden. Es gibt so viele leerstehende Gebäude, die dafür genutzt werden könnten“.
Ein Höhepunkt der Zukunftstour war der Auftakt der 7. Runde des „Schulwettbewerbs des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik 2015/2016“ mit dem Thema „Unterschiede verbinden – Gemeinsam einzigartig“ durch Minister Dr. Gerd Müller. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern ließ der Minister Ballons mit Wünschen und Botschaften an die Eine Welt aufsteigen. Die Botschaften waren auf Postkarten angebracht, die als eine von vielen Auftakt-Aktionen tagsüber am Stand des Schulwettbewerbs von Schülerinnen und Schülern erarbeitet worden sind. Am Ende gab es Konzerte mit Gewinnerinnen und Gewinnern des Song Contests „Dein Song für Eine Welt“, den Rappern Fargo und Cross und der Band Elaiza. Sie sind Patinnen und Paten des Song Contests und werden als Teil einer unabhängigen Hauptjury im November 2015 den „Eine Welt Song“ prämieren, der den aktuellen Wettbewerbsdurchgang als Hymne begleiten wird. Die 25 besten Songs wurden bereits ausgewählt und werden in Kürze produziert und als Doppelalbum erscheinen. Der Song Contest ist eine Kampagne zum Schulwettbewerb und bietet unter anderem eine musikalische Öffnung für die Themen der Einen Welt.