Vom 7. bis 9. Oktober 2020 fand die Internationale Friedenskonferenz „Selig, die Frieden stiften“ statt. Unter dem Motto „Frieden denken, Frieden machen, Frieden lernen“ kamen 45 Referentinnen und Referenten aus zwölf Ländern und rund 300 Teilnehmende digital zusammen, um über weltweite Handlungsansätze der Friedensarbeit zu sprechen.
Zu Beginn des ersten Veranstaltungstages appellierte Professor Norbert Frieters-Reermann von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO), dass Religionen, Zivilgesellschaft und Politik in der internationalen Friedensarbeit stärker zusammenarbeiten sollten. Dr. Jens Kreuter, Geschäftsführer von Engagement Global, nahm im Gespräch mit Hans Hobelsberger, Rektor der KatHO, Bezug auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung und ihre Bedeutung für weltweiten Frieden: „Ziel 16 steht für Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen. Und nur mit Frieden ist Entwicklung überhaupt erst möglich.“
Hintergrund der Friedenskonferenz waren die anhaltenden Kriege und bewaffneten Konflikte, die weltweit zu Ausgrenzung, gesellschaftlicher Spaltung, Zerstörung, Flucht und Leid führen. Und auch im Alltag werden Menschen überall auf der Welt Opfer von Diskriminierung, Gewalt oder Rassismus.
Weltweit gibt es jedoch auch Menschen und Initiativen, die sich der Gewalt engagagiert entgegenstellen. Jeder der drei Konferenztage widmete sich einem Themenblock: Frieden denken ging darauf ein, wie Friedensvisionen entwickelt und verbreitet werden können. Der Block Frieden machen bezog sich darauf, wie Friedensprozesse moderiert und gestaltet werden können. Frieden lernen ging auf die Frage ein, wie sich konfliktbezogene Bildungs- und Lernprozesse konzipieren und ermöglichen lassen.
Nach Impulsreferaten beleuchteten die Teilnehmenden in verschiedenen Workshops spezielle Aspekte der jeweiligen Friedensthematik näher. So setzten sie sich etwa mit interreligiösen Aspekten der Friedensarbeit, internationalen Friedensdiensten oder Friedensarbeit in Schulen auseinander.
Am Ende der drei Themenblöcken forderte Bona-Sande Späker von Engagement Global die Teilnehmenden heraus, indem sie fragte: „Können wir selbst Frieden haben, wenn es anderen Menschen nicht so gut geht und unser Friede sich gar auf den Unfrieden von anderen stützt?“
Ein vierter Block widmete sich am letzten Tag der Konferenz einem Regionalthema: Friedensprozesse in West-Afrika. In diesem Zusammenhang sprach unter anderem Isaac Vasumu Augustin von der Katholischen Universität Leuven über die Zusammenarbeit von Kirche und Staat und ihrer Bedeutung für die Friedensarbeit in Nigeria.
Organisiert wurde die Friedenskonferenz von missio, dem Bistum Aachen, der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Pax Christi, AGIAMONDO und Engagement Global. Die Außenstelle Düsseldorf von Engagement Global kooperiert im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) mit Katholischen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen.