BtE ist ein entwicklungspolitisches Bildungsprogramm, das auf dem Konzept des Globalen Lernens im Rahmen von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) basiert.
BtE geht auf die entwicklungspolitische Bildungsarbeit des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) zurück. Die Erfahrung und die Expertise, die Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer aus ihren Einsatzländern mitbrachten, sollten einer lebensnahen Bildungsarbeit zu Gute kommen. Die Anfänge gehen bis in das Jahr 1985 zurück, als der DED mit der Berliner Schulbehörde kooperierte und das Schulprogramm Berlin aus der Taufe hob.
2003 wurden vier regionale Bildungsstellen eingerichtet, die dezentral im Bundesgebiet arbeiteten, angedockt an regionale Zentren des Globalen Lernens bei zivilgesellschaftlichen Organisationen. Das war die Geburtsstunde des bundesweiten Programms BtE.
Heute wird diese dezentrale Struktur getragen von: Entwicklungspädagogisches Informationszentrum EpIZ in Reutlingen, Institut für angewandte Kulturforschung IFAK e.V. in Göttingen, Eine Welt Netz NRW in Münster und Eine Welt Netz Thüringen in Weimar, Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein in Kiel, Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland in Saarbrücken, Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. in Augsburg, RAA (Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration, Demokratie) Brandenburg in Potsdam und Engagement Global gGmbH.
BtE vermittelt an Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Einrichtungen der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung, Eine-Welt-Organisationen, Unternehmen oder Vereine qualifizierte und praxiserfahrene Referenten und -Referentinnen für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Ihre Workshops oder Projekttage zu Themen wie Fairer Handel, Klimawandel, Konsum und Nachhaltigkeit oder Alltag in anderen Ländern zeichnen sich durch vielfältige Perspektiven und abwechslungsreiche Methoden aus.
Das Alleinstellungsmerkmal von BtE sind die persönlichen Erfahrungen aus dem Globalen Süden, die von den Referenten und Referentinnen in ihre Bildungsveranstaltungen integriert werden. BtE-Referenten und Referentinnen haben mindestens 12 Monate in Ländern Afrikas, Asiens, Mittel- oder Südamerikas gelebt und gearbeitet. Als Fachkräfte in der Entwicklungszusammenarbeit oder in entwicklungspolitischen Freiwilligendiensten haben sie dort Erfahrungen und Kompetenzen gesammelt und sich mit Themen der Globalisierung auseinandergesetzt. Auch Menschen aus Ländern des Globalen Südens bringen ihre Expertise und Erfahrungen ein. Alle Referentinnen und Referenten qualifizieren sich inhaltlich und methodisch-didaktisch mit Hilfe des BtE-Seminarangebots.
Parallel zu BtE entstand 2003 auch der CHAT der WELTEN (CdW) in Nordrhein-Westfalen (NRW) unter der Beteiligung von 20 Schulen. 2005 wurde der CdW auf Niedersachsen ausgeweitet und wird heute in NRW, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Baden-Württemberg und Saarbrücken durchgeführt. Der CdW ist seit 2017 in das Gesamtprogramm BtE integriert.
Nach zwei herausfordernden Corona-Jahren kann BtE mit 4.753 Veranstaltungen und 102.345 Teilnehmenden für das Jahr 2022 eine herausragende Bilanz vorlegen. Dazu kommen 534 Veranstaltungen mit 14.195 Teilnehmenden, die der CdW mit Teilnehmenden aus Deutschland und dem Globalen Süden durchführte.
Ausgezeichnet wurde das BtE-Programm unter anderem 2005 als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.