„Partizipation beginnt da, wo es einem bewusst wird, ansonsten kann man nicht teilhaben.“ sagte eine Teilnehmerin der diesjährigen Sommerakademie auf die Eingangsfrage: Was ist überhaupt Partizipation und Beteiligung und was hat das mit uns zu tun?
Die Sommerakademie 2018 stand in diesem Jahr unter dem Titel „Leave No One Behind! Zivilgesellschaftliche Beteiligung im Kontext der Agenda 2030“ und fand von Dienstag, den 4. September, bis Freitag, den 7. September 2018, nun schon zum vierten Mal im Berliner Jugendkulturzentrum Pumpe statt.
30 Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen und Semester diskutierten im Rahmen der Sommerakademie 2018 die Rolle von Individuen, organisierter Zivilgesellschaft und Staat in Beteiligungsprozessen, die nicht nur im Kontext der Agenda 2030 und der Umsetzung der 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung stehen.
In fachlichen Inputs und Diskussionen sowie Beispielen aus guter Beteiligungspraxis suchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sommerakademie an vier Tagen Antworten auf die Fragen:
- Was ist überhaupt Partizipation und Beteiligung und was hat das mit uns zu tun?
- Welche Formen der Partizipation sind erfolgreich und was gehört zu einem guten Beteiligungsprozess dazu?
- Wo braucht es neue Wege und Ideen? Wie sollten und können wir uns als Gesellschaft an diesem politischen Prozess beteiligen?
Marie Luise Abshagen vom Forum für Umwelt und Entwicklung verdeutlichte die Möglichkeiten und Grenzen von Partizipation der organisierten Zivilgesellschaft im Rahmen des politischen Prozesses der Agenda 2030.
„Partizipation ist der Schlüssel dazu, ungerechte Verhältnisse zu verändern.“ erläuterte Iven Saadi, der das Thema Partizipation und Teilhabe vor allem am Beispiel von Kinderrechten im internationalen Kontext vorstellte.
Im Rahmen einer Exkursion besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Berliner ufafabrik, die schon seit 1979 als selbstverwaltetes, ganzheitliches Lebens- und Arbeitsprojekt im Berliner Bezirk Tempelhof wirkt und hatten Gelegenheit die Aktivitäten der Demokratischen Initiative 100 Prozent Tempelhofer Feld e.V. zum Erhalt des Tempelhofer Flugfeldes kennenzulernen und zu diskutieren.
Vor Ort waren Vertreterinnen und Vertreter aus Nichtregierungsorganisationen, wie Silas Kropf von Amaro Drom e.V., Narcisse Djakam von Integritude e.V. sowie Sabine Schielmann und Pedro Cona Caniullan des Instituts für Ökologie und Aktionsethnologie e.V. (Infoe), die anhand ihrer Erfahrungen, Chancen und Grenzen von zivilgesellschaftlicher Partizipation und Teilhabe in Deutschland und am Beispiel der Mapuche in Chile verdeutlichten.
Information durch Medien und die Produktion von Medien spielen eine vielfältige Rolle beim Thema Partizipation und Teilhabe. Joanna Maria Stolarek der Neuen Deutschen Medienmacher und Simon Didszuweit und Judith Liesenfeldn der Deutschen Welle Akademie verdeutlichten in ihren Workshops, wo sie in ihrer Arbeit einen Unterschied machen.
Am letzten Tag der Sommerakademie hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit sich konkrete praktische Fähigkeiten, Handwerkszeug und Methoden anzueignen, um selbst in Aktion zu kommen. Methoden aus dem theaterpädagogischen Spektrum des Forum Theaters, die Zukunftswerkstatt als sozial-kreative Problemlösungsmethode sowie praktische Einführung in die Vorbereitung für eigene Kampagnen standen zur Auswahl.
Die Sommerakademie ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrum e.V. (EPIZ) und der Außenstelle Berlin von Engagement Global.