Yves aus Kamerun ist seit Jahren in einer Welt zwischen Afrika und Europa gestrandet, er kommt nicht weiter, geografisch nicht und im Leben auch nicht. Die Filmemacherin und Ethnologin Melanie Gärtner hat Yves über mehrere Jahre begleitet, seine Familie in Kamerun besucht und Videobotschaften überbracht. Ihr Dokumentarfilm „Yves‘ Versprechen“ kommt hautnah heran an den Protagonisten und vermittelt Einsichten in das komplexe Geschehen einer Migrationsgeschichte.
„Ich wollte die Geschichte von Yves würdevoll erzählen und damit wahrhaftig und glaubhaft sein“, sagte Melanie Gärtner, als sie in der Ringvorlesung am 7. Mai 2020 mit Studierenden über ihren Film sprach. Die Ringvorlesung lotet Fragen aus nach den Ursachen und Hintergründen von Flucht und Migration. Wie wird das in verschiedenen literarischen Genres verarbeitet? Welche besonderen Zugänge bieten Film, Drama, Lyrik und Prosa uns Lernenden?
Ursprünglich hatten die Veranstalterinnen die Ringvorlesung an Orten quer durch Stuttgart geplant – Hörsaal, Literaturhaus, Kino, Stadtbibliothek – aber daraus wurde aus den bekannten Gründen nichts. Nun gibt es bis Ende des Semesters im wöchentlichen Rhythmus ein digitales Format. Jede Woche wird ein Gast zugeschaltet, Studierende unterstützen aktiv die Online-Veranstaltung.
Gastgeberinnen sind Engagement Global mit der Außenstelle Stuttgart im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) und das Institut für Literaturwissenschaft der Universität Stuttgart.