Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt bereits heute in Städten, Trend ansteigend. Das Wort Urbanisierung ist in aller Munde. Kurz gesagt: Das Zeitalter der Städte ist angebrochen. Um dieses Zeitalter nachhaltig zu gestalten, fördert die Internationale Städteplattform, Connective Cities, die Vernetzung von Städten untereinander, um durch Erfahrungsaustausch eine nachhaltige und ressourcenschonende Stadtentwicklung voranzubringen.
Im Oktober 2017 trafen sich in Beirut (Libanon) deutsche und libanesische Kommunalvertreter. Ziel war es, gemeinsame Lösungen für Fragen lokaler Wirtschaftsentwicklung zu finden. Bei dem dreitägigen Workshop „Strengthening Local Economic Development“ vom 24. bis 26. Oktober 2017 stand lokale Wirtschaftsentwicklung im Vordergrund. Die Initiative „Kommunales Know-how für Nahost“ in Zusammenarbeit mit der Organisation Cités Unies Liban (Vereinigte Städte Libanons) brachte deutsche Experten, unter anderem von der Wirtschaftsförderung Rheinsberg und Hamm sowie der Bremer Aufbaubank und libanesische Kommunalvertreter aus Kommunen wie Bourj Hammoud, Ghobeiry und Menjez zusammen. Im Zentrum standen Fragen nach lokaler Wirtschaftsentwicklung im Angesicht von Urbanisierungsprozessen und Herausforderungen, die sich daraus für libanesische Kommunen ergeben.
Lokale wirtschaftliche Entwicklung ist besonders wichtig, wenn es darum geht, die Kapazitäten einzelner Städte und Regionen zu stärken und ihre Widerstandsfähigkeit unter dem Druck des wachsenden globalen Wettbewerbs zu stärken. Im Libanon leben bereits 88 Prozent der Einwohner in Städten. Das Land steht daher vor zahlreichen Herausforderungen: Es gibt nur einen schwachen öffentlichen Nahverkehr, das Abwasser- und Abfallsystem muss ausgebaut werden und es fehlt an Personal in den ländlichen Regionen. Außerdem beeinflusst die Flüchtlingskrise mit mehr als 1,5 Millionen syrischen Flüchtlingen, die derzeit im Libanon leben, die Städte und Gemeinden stark. Während der dreitägigen Dialogveranstaltungen wurden Ideen und Lösungsansätze zu diesen Herausforderungen ausgetauscht. Im Frühjahr 2018 ist eine Folgeveranstaltung geplant, um konkrete Umsetzungspläne zu erarbeiten.