Die globale Textilindustrie schadet der Umwelt, verstärkt soziale Ungleichheiten und beeinflusst die wirtschaftliche Entwicklung in Ländern des Globalen Südens negativ. Zugleich sind viele Länder abhängig von der Förderung von Rohstoffen für die Textilproduktion, ihrer Weiterverarbeitung und den damit verbundenen Arbeitsplätzen.
Die Ausstellung „Stoffgeschichten – über global bewegte Materialien“, die am 3. und 5. März 2023 im Kunstlabor 2 in München besucht werden kann, greift die problematischen Seiten der Textilindustrie auf und stellt unbequeme Fragen. Sie zeigt aber auch: Es gibt nachhaltige, kreative und mutige Innovationen, die zu einer faireren und ökologisch weniger schädlichen Praxis beitragen können.
Am Donnerstag, 2. März 2023, wurde die Ausstellung eröffnet. Filmemacherin Inge Altemeier gab einen Input, mit dem sie den Bogen spannte zwischen Mode und Entwicklungspolitik. Die Probleme in der Textilindustrie seien kein neues Thema, dennoch ginge der Wandel nur langsam voran. Mit Filmen mache sie schon lange auf Missstände in Nepal oder Indien aufmerksam. Geändert habe sich jedoch erst etwas, als auch Konsumentinnen und Konsumenten auf Änderungen drängten.
Darauf, noch mehr Konsumentinnen und Konsumenten für die in der Textilindustrie herrschenden Missstände zu sensibleren, zielt die Ausstellung unter anderem ab. Diesen Aspekt griff Stefanie Trevisan, Metarialkundlerin und Lehrbeauftragte an der Akademie für Mode & Design München (AMD), bei ihrer Führung durch die „Stoffgeschichten“ auf und informierte über die sozialen und ökologischen Folgen unseres Konsums.
Am Freitag, 3. März 2023, von 15 bis 16 Uhr bietet Stefanie Trevisan eine weitere Führung durch die Ausstellung an. Von 16 bis 18 Uhr findet außerdem ein Workshop zum Thema „Kunststopfen von Pullovern – Gib deinem Lieblingspulli ein neues Leben“ statt. Dabei zeigt Modedesignerin Helena El Malek auf, wie Kleidungsstücken – zum Beispiel durch Stopfen – ein zweites Leben geschenkt werden kann. Wer am Workshop teilnehmen möchte, kann gerne eigene Teile mitbringen. Textiles Material zum Stopfen ist vorhanden.
Am Sonntag, 5. März 2023, kann die Ausstellung von 15:30 bis 18 Uhr auch eigenständig besucht werden. Von 16 bis 17 Uhr wird aber auch eine Führung angeboten und auch der Workshop findet ein weiteres Mal statt – von 15:30 bis 18 Uhr.
Wer an einer Führung oder einem Workshop teilnehmen möchte, kann sich unter Nennung der Veranstaltung und des dazugehörigen Datums anmelden unter: aussenstelle.stuttgart@engagement-global.de
Die Ausstellung „Stoffgeschichten - über global bewegte Materialien“ wurde im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) von Engagement Global in Kooperation mit der AMD erstellt. Studierende und Lehrende der AMD München haben sich intensiv mit acht Textilarten auseinandergesetzt und in der Ausstellungskonzeption soziale Aspekte, die Geschichte der Stoffe und Materialkunde in Einklang gebracht.
Ziel des EBD-Programms ist es, Menschen durch Informations- und Bildungsmaßnahmen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Entwicklungen zu motivieren und zu eigenem entwicklungspolitischem Engagement zu ermutigen.