Von Montag, 1. bis Freitag, 5. Juli 2019, fand die Thementour „Das andere Afghanistan – Lebenswege von Frauen – selbstbestimmt und mutig“ in fünf Städten in Thüringen und Sachsen-Anhalt statt. Die ehemalige TV-Korrespondentin Shakila Ebrahimkhil und die Buchautorin Nahid Shahalimi berichteten den Zuhörerinnen und Zuhörern von ihrem früheren Leben in Afghanistan, von den Schwierigkeiten, mit denen sie als Frauen zu kämpfen hatten und schließlich von ihrer Flucht nach Deutschland.
Die Idee hinter der Veranstaltungsreihe, die von Engagement Global in den beiden ostdeutschen Bundesländern durchgeführt wurde, war, einen Raum für Dialog und Begegnungen zu schaffen. In ländlichen Gegenden ist es oftmals schwierig, Menschen für entwicklungs- und integrationspolitische Themen zu gewinnen. Umso erfreulicher war es, dass die Abendveranstaltungen so gut besucht waren.
Lisa Strohfeld von der Außenstelle Leipzig von Engagement Global, die die Thementour begleitete, berichtete von vielen spannenden Begegnungen. „Unser Highlight war das Zusammentreffen von deutschen Bürgerinnen und Bürgern und afghanischen Geflüchteten in Sangerhausen. Sie tauschten Telefonnummern aus, um sich gemeinsam mit ihren Kindern auf dem Spielplatz zu verabreden“, erzählte Lisa Strohfeld. Die afghanischen Frauen hatten zuvor kommuniziert, dass sie sich gerne besser integrieren würden, aber selten die Gelegenheit hätten, mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen.
Die Referentinnen Nahid Shahalimi und Shakila Ebrahimkil berichteten während der Gespräche nicht nur von ihren persönlichen Erlebnissen, sondern erzählten vor allem Geschichten von starken und mutigen Mädchen und Frauen in Afghanistan, die als Vorbild vorangehen und ihre eigenen Lebensträume verwirklichen. Gemeinsam mit dem Publikum diskutierten sie außerdem über Geschlechtergerechtigkeit und die Rolle der Frau.
Laut Lisa Strohfeld schätzten es die Zuhörerinnen und Zuhörer sehr, die Möglichkeit zu haben, den beiden Frauen Fragen stellen zu können und sich mit anderen Interessierten auszutauschen. Veranstaltungen wie diese können als Plattform dienen, Toleranz und Wertschätzung zu fördern.