Damit Radiosender ihrem Informationsauftrag gerecht werden können, brauchen sie in manchen Ländern besondere Unterstützung. So zum Beispiel in Uganda. Dort ist das Radio das wichtigste Informationsmedium für 80 Prozent der Bevölkerung, außerhalb der Ballungsräume ist die Vielfalt und Unabhängigkeit der Programme allerdings gefährdet. Kleine Sender, die ländliche Regionen bespielen, sind für Werbekunden nicht interessant. Großen Sendern ist der Aufwand zu groß, um aus den Städten herauszugehen.
Darum hat sich das Sozialunternehmen East Africa Radio Advertising Service (EARS) zur Aufgabe gemacht, kleine lokale Radiosender zu vertreten. Unabhängige lokale Strukturen gilt es zu stärken, ist der Ansatz des Vereins. Lokaler Partner für die Umsetzung des Projekts ist das Uganda Radio Network (URN) in Kampala. URN selber ist als Medienhaus in Uganda registriert und versteht sich gleichsam als Netzwerk lokaler Radiostationen und als Nachrichtenagentur. Über 80 lokale Radiostationen beziehen ihre Nachrichten von URN. EARS hilft unter anderem mit Kampagnen zur Finanzierung und vertritt die kleinen lokalen Sender geschlossen gegenüber Werbeagenturen.
Mit Ausbruch der Corona-Pandemie übernahm EARS eine weitere wichtige Aufgabe: Die Verbreitung von Covid-19-bezogenen Informationen. Sie richteten ihr Augenmerk dabei auf die südsudanesischen Geflüchtetengruppen im Norden Ugandas, die durch den Virus besonders gefährdet sind. Unter anderem zwölf lokale Radiostationen in Norduganda, die dem Netzwerk angehören, sendeten Hörspiele in „Dschuba-Arabisch“ aus, in denen verschiedene Aspekte zum Thema „Corona-Pandemie“ zielgruppengerecht aufbereitet wurden. Mit dieser Maßnahme konnten rund 900.000 Menschen erreicht und mit Informationen zum Selbstschutz versorgt werden. Die Arbeit von EARS wird unter anderem von bengo gefördert.