Bonn,

Solidarität bedeutet Zusammengehörigkeit. Es bedeutet, sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, sich füreinander einzusetzen. Zum Beispiel im Freundeskreis oder in der Nachbarschaft. Solidarität kann aber auch gegenüber Menschen ausgeübt werden, die man gar nicht kennt. Gegenüber benachteiligten Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt.
Der Internationale Tag der menschlichen Solidarität erinnert seit 2005 jedes Jahr am 20. Dezember daran, dass ein friedliches, sicheres und gutes Zusammenleben nur durch solidarisches Handeln aller stattfinden kann. Gerade in Zeiten weltweiter Krisen und Konflikte wird Solidarität immer wichtiger.
Der Zivile Friedensdienst (ZFD) setzt sich dafür ein, dass allen Menschen ein gutes Leben ermöglicht wird. Durch die Entsendung von Fachkräften unterstützt er zivilgesellschaftliche Projekte zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung in Krisen- und Konfliktregionen und engagiert sich für Gewaltminderung, langfristige Friedenssicherung und Krisenprävention.
Dieses Jahr feiert der ZFD sein 20-jähriges Jubiläum. Seit November 1999 sind 1.400 ausgebildete Fachkräfte in 60 Länder gereist, um Menschen vor Ort langfristig in ihrem Engagement für Dialog, Menschenrechte und Frieden zu unterstützen. Denn zivilgesellschaftliche Akteure leisten entscheidende Beiträge zur Entschärfung und Befriedung von Konflikten, die Regierungen so nicht erbringen können.
Unter dem Motto „Frieden kann“ hat der ZFD eine Broschüre herausgebracht, die anhand von 20 Beispielen aus 20 Jahren Friedensarbeit zeigt, wie stark Frieden ist.
Schutz für Menschenrechtsorganisationen in Mexiko
In Mexiko ist der ZFD beispielsweise mit neun Fachkräften aktiv. In dem Land sind Korruption, soziale Ungleichheit, Gewalt- und Drogendelikte weit verbreitet. Personen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, werden teils eingeschüchtert, bedroht, inhaftiert, entführt oder ermordet.
Um das Risiko für die lokalen Menschenrechtsorganisationen zu vermindern, unterstützen ZFD-Fachkräfte die unbewaffnete Schutzbegleitung der Aktivistinnen und Aktivisten. Die ständige Anwesenheit der Fachkräfte erweitert außerdem den Handlungsspielraum der begleiteten Personen und ihrer Organisationen.
Momentan unterstützt der ZFD in Mexiko 14 Organisationen und zwei zivilgesellschaftliche Netzwerke durch Coachings und Sicherheitstrainings. Da der Schutzschirm nicht nur die begleiteten Organisationen, sondern auch die Gemeinden, mit denen sie arbeiten, umfasst, werden jährlich 70.000 Menschen erreicht.
Engagement für Dialog und Versöhnung in Mali
Auch in Mali unterstützt der ZFD mit einer Fachkraft die Suche nach Auswegen. Im Jahr 2012 eskalierte dort ein jahrelang schwelender Konflikt. Die Regierung wurde durch einen Putsch gestürzt, Rebellen übernahmen im Norden des Landes die Kontrolle. Die Militärintervention mit UN-Mandat hält bis heute an, das 2015 vereinbarte Friedensabkommen wird nur langsam umgesetzt und die Konfliktursachen sind nicht behoben.
Der ZFD und seine Partnerorganisation setzen sich im Norden Malis für ein friedvolles Zusammenleben der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen ein. Dazu gehören Dialog und Versöhnung sowie zivile Konfliktbearbeitung, zum Beispiel an Schulen oder in Gemeinden. Der ZFD unterstützt außerdem Journalistinnen und Journalisten und damit konstruktiven Journalismus.
Bereits vor Beginn der Krise bildete der ZFD knapp 40 malische Expertinnen und Experten in gewaltfreier Konfliktbearbeitung aus, die der Eskalation von Konflikten auf lokaler Ebene entgegenwirkten. Viele von ihnen unterstützten nach der Krise lokale Dialog- und Versöhnungsforen.
Der Zivile Friedensdienst wird von neun deutschen Friedens- und Entwicklungsorganisationen gemeinsam mit rund 450 lokalen Partnerorganisationen durchgeführt, vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und von Engagement Global beraten und administrativ unterstützt.
Weitere Informationen

Petra Gohr-Guder
Pressesprecherin
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