Mit Cello und Malerei für FrauenrechteKunstverein macht komplexes Thema greifbar

Künstlerin steht mit dem Rücken zu den Zuschauenden vor einem großen Portrait von Malala Yousafzai und zeichnet mit einem Stift darauf.

Eine Gruppe von Künstler*innen inszeniert fünf Frauen, die sich für Gleichberechtigung und die Rechte von Frauen einsetzen. Über eine intensive Live-Performance öffnen sie das Thema für das Publikum und teilen die Bühne mit einer afghanischen Aktivistin.

Ein Cello klingt durch einen dunklen Raum, dazu elektronische Musik, auf Leinwänden entstehen live die gemalten Portraits von verschiedenen Frauen. „Wir sind gemeinsam viele“, erklingt eine hallende Frauenstimme. Es ist eine dramatische Inszenierung, die die Menschen im Berliner Silent Green sehen, eine, die sie emotional ergreift. Die Bilder zeigen Frauen, die für Freiheit und Gleichberechtigung ihr Leben riskieren.

Performance „The Voice of Women“

Eine der Frauen ist die Afghanin Suraya Pakzad. Sie musste aus Afghanistan fliehen und wohnt jetzt in Deutschland. Von hier arbeitet sie weiter daran, mit ihrer Organisation „Voice of Women“ für die Rechte von Frauen zu kämpfen. Die Kunstperformance hilft ihr dabei, für ihre Arbeit zu werben.

„Es werden die Lebensgeschichten von fünf starken Frauen, die trotz widrigster Umstände, voller Kraft und mit einem großen Herzen unermüdlich für sich und ihre Sache einstehen, sinnlich und emotional greifbar gemacht“. – Ilona Ottenbreit und Judith Evers, Verein Initiative temporärer Kunsträume e.V.

Künstler*innen inszenieren fünf Aktivistinnen

50 Minuten lang wird das Publikum durch die Kunstperformance an das Leben und den Kampf von fünf Frauen herangeführt. Neben Pakzad entsteht dabei unter anderem auch ein Bild der pakistanischen Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai und der belarussischen Friedensaktivistin Olga Karach.

Künstler*innen der Veranstaltung stehen Arm in Arm auf der Bühne und lächeln ins Publikum.
Die beteiligten Künstler*innen zusammen mit Aktivistin Suraya Pakzad

Sprache, Malerei, Cello und elektronischer Sound – diese vier Ebenen sollen sich direkt miteinander verbinden und so einen Raum für die eigenen Gedanken und Bilder der Zuschauer*innen schaffen. Während die bildende Künstlerin Ilona Ottenbreit auf der Bühne malt, hat Schauspielerin Judith Evers die Audiocollagen zusammengestellt. Begleitet wird es durch die Cellistin Eva Freitag und den Sounddesigner Florian Tippe.

Wir haben die Möglichkeit die Stärke und den Mut der betroffenen Frauen zu zeigen und dadurch einen anderen Blick auf die Kraft der Frauen, ihre Selbstwirksamkeit, ihre Ausdauer, ihre Entscheidungsfreudigkeit und ihr Engagement zu richten. Ilona Ottenbreit & Judith EversVerein Initiative temporärer Kunsträume e.V.

Kunst und Aktivismus vereint

Im Anschluss betritt Pakzad persönlich die Bühne. Auf die Kunstperformance folgt jetzt der sachliche Einstieg ins Thema – emotional bleibt es trotzdem. Denn in ihrem Vortrag stellt Pakzad ihre Arbeit vor und berichtet über die Situation von Frauen Afghanistan.

Sie erzählt von wachsender Gewalt gegen Frauen und Mädchen, massiv eingeschränkten Rechten und fehlendem Zugang zu Bildung in Afghanistan nach der erneuten Machtübernahme der Taliban 2021. Die internationale Gemeinschaft habe sie seitdem wieder vergessen. Auch die Arbeit ihrer Organisation sei seitdem extrem erschwert worden.

Die afghanische Aktivistin Suraya Pakzad steht auf der Bühne an einem Podest mit Mikrofon und hält einen Vortrag.
Suraya Pakzad bei ihrem Vortrag nach der Performance in Berlin

„Wir müssen jetzt handeln!“

„Bitte spendet für die Organisationen, die sich für die Rechte der Frauen einsetzen“, so Pakzad bei einer weiteren Aufführung in Greifswald: „Wir müssen jetzt handeln.“ 1998 hat sie „Voice of Women“ gegründet, noch vor dem Ende der damaligen Taliban-Herrschaft. Sie begann damit Mädchen lesen beizubringen, inzwischen bietet sie auch Zufluchtsorte, Beratungen und Weiterbildungen an.

Die Kunstperformance wurde an mehreren Orten inszeniert, zuletzt unter anderem in Paris beim Goethe-Institut. Ermöglicht und unterstützt wurde sie auch durch Engagement Global. Der Verein „Initiative temporärer Kunsträume e.V.“ wurde über das Aktionsgruppenprogramm, das jetzt Engagiert die Welt gestalten heißt, bei der Umsetzung gefördert.

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