ENSA – Schulaustausch für eine global gerechte Welt – finanziert und begleitet neue und bestehende Schulpartnerschaften.
Zehn Bremer Schüler*innen reisen über das ENSA-Programm nach Namibia. Zwei Wochen verbringen sie mit Jugendlichen aus ihrer Partnerschule in Windhoek. Bei dem Schulaustausch lernen sie das Land und die Menschen kennen und wollen gemeinsam eine Zeitung schreiben. Dabei lernen sie einiges über ihre eigene kulturelle Prägung – und stoßen auch auf Hindernisse.
Ein ganz neues Land und neue Menschen kennenlernen, in eine andere Kultur eintauchen und gleichzeitig noch ein anspruchsvolles Schulprojekt umsetzen – ganz schön viel, ganz schön aufregend, aber vor allem: eine einmalige Möglichkeit. Zehn Schüler*innen aus Bremen haben genau das gemacht, bei einem Schulaustausch in Namibia.
Zwei Wochen ist die Gruppe von der Bremer Oberschule am Leibnizplatz in Namibia unterwegs. Die vier Schülerinnen Vivien, Sina, Fanny und Paula sind nach der Ankunft überwältigt. „Die Vorstellung, nun auf einem anderen Kontinent und in einer völlig fremden Kultur zu Gast zu sein, war völlig surreal“, schreiben sie in ihrem Bericht über die Reise.
Auch wenn der Bus nur den Zweck hatte, uns von A nach B zu fahren, stellte er dennoch einen sicheren Raum dar, in dem wir als Team zusammenwuchsen und tolle Momente miteinander teilten.
In der Partnerschule im namibischen Windhoek treffen sie ihre Austauschpartner*innen. Sie lernen sich kennen, kaufen zusammen ein und kochen gemeinsam. Auf langen Fahrten durchs Land kommen sich die Gruppen näher: „Auch wenn der Bus nur den Zweck hatte, uns von A nach B zu fahren, stellte er dennoch einen sicheren Raum dar, in dem wir als Team zusammenwuchsen und tolle Momente miteinander teilten.“
Dabei wird klar, dass sie trotz ganz unterschiedlicher Hintergründe, viel miteinander verbindet. Es waren „Momente, in denen uns bewusst wurde, dass wir trotz der weiten Entfernung und der kulturellen Unterschiede alle Jugendliche sind, die in den gleichen Lebensphasen stecken“, so die Schülerinnen.
Möglich wurde der Schulaustausch durch ENSA, das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm von Engagement Global. Denn um globale Zusammenhänge besser zu verstehen, ist der direkte Austausch ein wichtiges Element.
An vielen Schulen engagieren sich Lehrende und Schüler*innen, sie wollen sich mit Menschen in Ländern des Globalen Südens verbinden und von ihnen lernen. Um sich dann aber ganz real zu treffen, fehlen den Schulen die finanziellen Möglichkeiten. Durch ENSA wird es nichtsdestotrotz machbar.
Vivien, Sina, Fanny und Paula haben sich schon vor der Reise intensiv mit dem Land ihrer Partnerschule auseinandergesetzt. Sie treffen sich regelmäßig in einer AG ihrer Schule. Da geht es um Ungleichheiten zwischen Ländern wie Deutschland und Namibia, um die Vergangenheit des Staates als deutsche Kolonie und den Völkermord an den Herero, aber genauso um die Chancen einer nachhaltigen Entwicklung. Auch dabei werden die Schulen durch ENSA unterstützt.
Im August 2019 geht es für die Schüler*innen aus der 12. und 13. Jahrgangsstufe endlich nach Namibia. Und nachdem sie das Land erkundet haben, startet die Arbeit. Gemeinsam mit den namibischen Schüler*innen soll eine Zeitung entstehen, in der Themen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden.
Da wir eine völlig andere Herangehensweise an solche Projekte hatten als die namibischen Schülerinnen und Schüler, war es schwer, immer auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Bremer Schüler*innen
„Wir hatten dort ein paar Tage Zeit, um ungestört an unserer Zeitung zu arbeiten und nutzten jede freie Minute“, so die Bremer Schüler*innen. Und dabei werden zugleich die Herausforderungen in einem internationalen Team deutlich: „Da wir eine völlig andere Herangehensweise an solche Projekte hatten als die namibischen Schülerinnen und Schüler, war es schwer, immer auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.“
Doch die Abgabefrist rückt näher, die Texte müssen fertig werden – sie sollen in einer Beilage der Allgemeinen Zeitung Namibias veröffentlich werden. Unterschiedliche Meinungen, Ideen und Arbeitsweisen müssen die Schüler*innen irgendwie vereinen, um die Deadline einzuhalten.
Es sind stressige Tage, schreiben die Schülerinnen aus Bremen nachher. „Wir mussten uns gut absprechen und uns vielleicht auch mal zurückhalten, wenn jemand etwas anders machte, als man es gewohnt war“. Umso schöner ist am Ende das Erfolgserlebnis: Alles wird rechtzeitig fertig und die Beilage kann wie geplant erscheinen.
Dann ist es Zeit für den Abschied. Für die Bremer Gruppe geht es zurück nach Deutschland. Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen können: Der Gegenbesuch ihrer Freund*innen aus Namibia wird ein Jahr später ausfallen – die Corona-Pandemie kommt dazwischen.
Die Partnerschaft mit der Schule in Windhoek läuft aber weiter und die Schülerinnen sind nach der Reise sicher: „Wir sprechen bestimmt für alle, wenn wir sagen, dass diese zwei Wochen ein unvergessliches Erlebnis waren, an das wir uns immer wieder gerne erinnern werden.“
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