Wissen aus erster HandOscar bietet Weiterbildungen zu Rohstoffabbau und Menschenrechten an

Oscar Choque vor einem Bücherregal

Oscar Choque arbeitete als Jugendlicher in seiner Heimat Bolivien im Bergbau. Das Erlebte hat ihn maßgeblich geprägt und dies wirkt in seiner heutigen Arbeit als Fachpromotor für Rohstoffpolitik, Entwicklung und Migration nach. Im Interview spricht er darüber, was ihn zu seinem Engagement bewegt.  

Was motiviert Sie zu Ihrem Engagement als Eine Welt Promotor?

Die Motivation für mein Engagement ist, dass ich meine eigenen Erfahrungen aus dem Leben und Arbeiten im Bergbau in Bolivien an die Teilnehmer*innen meiner Zielgruppen weitergeben kann. Dadurch rege ich zum Nachdenken über den verschwenderischen Umgang mit Rohstoffen an.

Nachdem sie gehört und verstanden haben, was ich vermitteln möchte, spüre ich bei vielen Teilnehmer*innen ein gewisses Interesse, mehr über den Bergbau und seine Probleme zu erfahren, etwas, das zu ihrem täglichen Leben dazu gehört. Das motiviert mich, ihnen ein echtes Rohstoffbewusstsein zu vermitteln.

Wie hat Sie Ihr persönliches Engagement weitergebracht?

Da ich das Privileg habe, als einer der wenigen in einer Bergbausiedlung meines Landes aufgewachsen zu sein, dort gelebt und gearbeitet zu haben, konnte ich beispielsweise das Thema Rohstoff- und Umweltgerechtigkeit - ein Thema der Entwicklungszusammenarbeit - bei wichtigen Zielgruppen in Sachsen positionieren: in einem Rohstoffforschungszentrum, an Universitäten und bei institutionellen Vertreter*innen von Unternehmen vor Ort.

Welchen gesellschaftlichen Mehrwert sehen Sie in Ihrem Engagement?

Es liegt auf der Hand, dass die Kommunikation, die Sensibilisierung und die Aufklärung anhand von authentischen Beispielen einen unschätzbaren Mehrwert für eine Gesellschaft haben. Das regt zum Nachdenken und Handeln an, vielleicht nicht sofort, aber mittel- und langfristig.

Über das Eine Welt-Promotor*innen-Programm

Derzeit stärken mehr als 160 Personalstellen als Eine Welt-Promotor*innen das Engagement für globale Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung. Dabei nehmen die Eine Welt-Promotor*innen, ganz im Sinne der Agenda 2030, einen Perspektivwechsel vor: Die Menschen im globalen Norden müssen ihr Verhalten verändern, um weltweit eine gerechte Zukunft zu ermöglichen. Dazu stärken die Promotor*innen das Wissen und die Kompetenz in Hinblick auf ökologische und soziale Zukunftsfähigkeit, fördern politische Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement.

Konkret arbeiten die Promotor*innen daran, mehr Menschen dafür zu gewinnen, ihr Handeln an der globalen Verantwortung zu orientieren und selbst für politische Veränderungen im Sinne einer zukunftsfähigen Entwicklung aktiv zu werden. Dafür engagieren sich die Promotor*innen bundesweit, um das Wissen über globale Zusammenhänge in der breiten Bevölkerung, aber auch in der Kommunalpolitik und bei lokalen Wirtschaftsstrukturen zu verbessern. Sie qualifizieren, vernetzen und mobilisieren Menschen, die sich für globale Gerechtigkeit, für ökologische Nachhaltigkeit, für Dekolonisierung und für Demokratie einsetzen – alles im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs).

Die Promotor*innen unterstützen und stärken Multiplikator*innen in ihrer Arbeit, indem sie zivilgesellschaftliches Engagement fördern und Engagierte beraten. Sie entwickeln kreative Ideen, Kampagnen und Aktionen und setzen sich dafür ein, dass ein Umdenken und verändertes Handeln im Alltag einsetzt, sodass wir künftig globale Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und Wirtschaftskrisen besser meistern können.

Außerdem wirken sie in die Fläche und etablieren Eine Welt-Themen in ausgewählten, auch ländlichen, Regionen und Kommunen, in denen Engagement-Arbeit bislang wenig vorhanden und bekannt ist. Zugänge zum Beispiel zu potentiellen Kooperationspartner*innen müssen sie oftmals erst mühsam aufbauen.

Getragen wird das Promotor*innen-Programm von der Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland e.V. (agl). Auf Landesebene liegt die Trägerschaft bei den 16 Eine Welt-Landesnetzwerken. Gefördert wird das Programm durch das Förderprogramm Entwicklungspolitische Bildung (FEB) von Engagement Global, mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

zum Eine Welt-Promotor*innen-Programm

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