Unfertige Stadien, Tote bei den Bauarbeiten, Gewaltausbrüche in den Favelas: Kurz vor der Fußballweltmeisterschaft (WM) dominieren negative Schlagzeilen die Berichterstattung über Brasilien. Mit seiner fußballbegeisterten Bevölkerung galt das Land lange als perfekter Austragungsort der Weltmeisterschaft. Doch mittlerweile ist die Euphorie der Unzufriedenheit über Armut und Verdrängung gewichen und vielerorts gehen die Menschen auf die Straßen. Die Hoffnung, dass die WM Brasilien auch wirtschaftlich nach vorne bringt, ist verflogen.
Einen Tag vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels wird noch einmal die Lage in Brasilien ins Visier genommen. Warum gibt es im Land des Fußballs so viel Widerstand gegen das Großereignis? Wo steht die brasilianische Wirtschaft wirklich? Welche Auswirkungen hat die aktuelle Situation auf die Wahlen im Oktober?
Diese Fragen sollen bei der Veranstaltung „Anpfiff zum Aufstieg? Wie die WM Brasilien (nicht) nützt“ am 11. Juni 2014 von 18 bis 20:30 Uhr (Neuer Jungfernstieg 21, Hamburg, Raum 519 am GIGA) diskutiert werden. Geladen sind Fábio Maia Ostermann, vom Liberalen Institut aus Rio de Janeiro, Dr. Gabriele Reitmeier von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit aus São Paulo, Dr. Daniel Flemes vom GIGA German Institute of Global and Area Studies, sowie Marianne Hoffmann, ehemalige Koordinatorin des WM-Büros der Freien und Hansestadt Hamburg für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und Beraterin für die WM 2010 in Südafrika, die EM 2012 in der Ukraine und die WM 2014 in Brasilien. Moderiert wird die Veranstaltung von dem Auslandsredakteur der taz, Bernd Pickert.
Die Veranstaltung wird vom GIGA, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und in Kooperation mit dem Host City Programm der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global organisiert. Das Host City Programm fördert den kommunalen Erfahrungsaustausch zwischen ehemaligen deutschen und aktuellen Fußball-WM-Städten. Dabei ist es das Ziel, eine nachhaltige Stadtentwicklung in deutschen und brasilianischen Städten zu unterstützen sowie die entwicklungsbezogene Informations- und Bildungsarbeit in den deutschen Kommunen zu fördern.