Deutsch-lateinamerikanische Klimapartnerschaften erhalten weiteren Rückenwind durch Treffen in Costa Rica. Zum internationalen Auftaktworkshop trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von Stadtverwaltungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus 26 Kommunen und neun Ländern in La Fortuna. Der Workshop vom 26. bis 28. November 2012 ist Teil des Projektes "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015".
In seiner Ansprache hob der deutsche Botschafter Dr. Ernst Martens die Bedeutung von Städte- und Projektpartnerschaften für den interkulturellen und fachlichen Austausch zwischen Deutschland und lateinamerikanischen Ländern hervor. Die Klimapartnerschaften könnten diese Beziehungen um eine wichtige Dimension erweitern und den Anstoß zu neuen Partnerschaften geben.
Dr. Stefan Wilhelmy von Engagement Global / SKEW (Servicestelle Kommunen in der Einen Welt), skizzierte in seinem Grußwort die Entstehungsgeschichte des Projektes "50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015". Auch Roberto Thompson, Oberbürgermeister von Alajuela, begrüßte die Teilnehmenden. Sabine Drees vom Deutschen Städtetag hob die Bedeutung von kommunalen Dachverbänden hervor und begrüßte die Vertreterinnen und Vertreter aus Costa Rica und Brasilien.
Projektziel ist es, dass bis 2015 insgesamt 50 deutsche Kommunen gemeinsam mit ihren Partnern im Süden gemeinsame Handlungsprogramme zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel erarbeiten. Das Projekt zählt zur Zeit insgesamt 21 Partnerschaften. Das Projekt wird von Engagement Global / SKEW in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Agenda 21 NRW und im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt.
Die Partnerkommunen formulierten Erwartungen an das Projekt und erstellten einen ersten Überblick über die wichtigsten Akteure im Umfeld der Klimapartnerschaft. Sie präsentierten Konzepte und laufende Projekte auf dem Gebiet von Klimaschutz und -anpassung in ihren Kommunen; wie zum Beispiel Erfahrungen im kommunalen Klimaschutz aus Lahr und Rio de Janeiro.
In Gruppenarbeiten kristallisierten sich bereits erste gemeinsame Handlungsfelder wie Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Hochwasserschutz heraus. Ein weiteres Thema der Zusammenarbeit ist die Sensibilisierung für Ursachen und Folgen des Klimawandels. Der Kooperationspartner Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Costa Rica stellte seine Programme zur Anpassung an den Klimawandel an Küsten und zur Unterstützung Costa Ricas auf dem Weg zur Klimaneutralität vor. Nun beginnt die Erarbeitung der gemeinsamen Handlungsprogramme, für die den Partnern anderthalb Jahre zur Verfügung stehen.