Das erste Fachtreffen Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) inklusiv wurde am 16. und 17. Mai 2019 in Köln von Engagement Global durchgeführt. Eingeladen waren 60 Lehrerinnen und Lehrer, Fachexpertinnen und Fachexperten, Vertreterinnen aus Wissenschaft und Lehre, Trägerorganisationen, Verbänden, Bildungseinrichtungen, Stiftungen sowie Interessensvertretungen der Arbeitsbereiche BNE und Inklusion.
Herausforderungen wie Klimawandel, Kriege und Konflikte, Verbrauch natürlicher Ressourcen, existenzielle Armut oder Extremismus bestimmen unser Leben und benötigen globale Lösungsansätze, aber auch lokale Handlungsmöglichkeiten. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist ein gesamtgesellschaftliches Umdenken notwendig. BNE nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Um allen Menschen die Partizipation an einer zukunftsfähigen Entwicklung zu ermöglichen, muss BNE inklusiv gestaltet werden.
Hieran setzte das Fachtreffen an: Im Fokus stand die Frage, wie Unterricht und Schule gestaltet werden müssen, damit alle Schülerinnen und Schüler unter Berücksichtigung ihrer individuellen Fähigkeiten globale Kompetenzen erwerben können. Dazu zählen gleichermaßen die Vorbereitung auf die Herausforderungen in einer globalisierten Welt wie auch die Befähigung zur aktiven Mitgestaltung einer zukunftsfähigen Entwicklung.
In einem einleitenden Vortrag machte Katarina Roncevic, Greenpeace, zunächst die wechselseitige Beziehung von Inklusion und BNE deutlich. Professor (em.) Dr. Kersten Reich skizzierte anschließend die wichtigsten Kriterien einer BNE inklusiv und betonte: „Die Partizipation aller Beteiligten ist der Schlüssel zum Erfolg einer BNE inklusiv.“
Die Teilnehmenden des Fachtreffens entwickelten anschließend Visionen einer BNE inklusiv in den Bereichen Unterricht, Lernmaterialien, Lehramtsausbildung und –fortbildung sowie Whole School Approach. Am zweiten Tag des Fachtreffens wurden diese Visionen mit konkreten Handlungsempfehlungen unterlegt. Hierzu zählen unter anderem die Integration von BNE inklusiv in allen Phasen der Lehrerkräfteausbildung, inklusiv aufbereitetes Lernmaterial und die Entwicklung des Gesamtsystems Schule, ausgerichtet am Leitbild einer BNE inklusiv.
Zudem wurden konkrete Anregungen entwickelt, um Akteurinnen und Akteure zu unterstützen, BNE inklusiv unmittelbar in Schule und Unterricht umzusetzen. Das betrifft zum Beispiel konkrete Methoden und Lernformate wie projektorientierter Unterricht, ausgerichtet an den nachhaltigen Entwicklungszielen.
Die Ergebnisse des Fachtreffens werden aufbereitet und im Laufe des Jahres veröffentlicht. Anregungen werden zudem in den Umsetzungsprozess des Orientierungsrahmens Globale Entwicklung einfließen, zum Beispiel in Form von Lern- und Lehrmaterialien.